794 Kapitel 15: Hyper-V und Virtualisierung
Lizenzen für virtuelle Computer
Wie bei jedem realen (physischen) Computer müssen Sie auch bei virtuell bereitgestellten
Computern darauf achten, dass die entsprechenden Lizenzbedingungen eingehalten werden.
Beachten Sie als Administrator, dass jede Edition von Windows Server 2008 eine unter-
schiedliche Zahl von Lizenzen für virtuelle Computer umfasst. Dabei handelt es sich um
folgende Zahlen:
Windows Server 2008 Standard umfasst nur eine Lizenz für den Betrieb eines virtuel-
len Windows-Gastes.
Windows Server 2008 Enterprise umfasst vier Lizenzen für den Betrieb von virtuellen
Windows-Gästen.
Windows Server 2008 Datacenter umfasst eine unbeschränkte Anzahl von Lizenzen
für den Betrieb von virtuellen Windows-Gästen.
Zusätzliche Lizenzen brauchen Sie nur zu erwerben, wenn Sie über die Zahl der bereits ent-
haltenen Lizenzen hinaus virtuelle Windows-Gäste betreiben (mit Ausnahme der Datacenter-
Edition).
Schnelltest
1. Was ist ein Hypervisor?
2. Wie viele Lizenzen für virtuelle Windows-Computer sind in Windows Server 2008
Enterprise enthalten?
Antworten zum Schnelltest
1. Ein Hypervisor ist eine Softwareschicht, die unterhalb des Hostbetriebssystems ange-
siedelt ist. Sie gewährt dem Host- und den Gastbetriebssystemen den gleichen Zu-
gang zu den Hardwareressourcen.
2. Windows Server 2008 Enterprise umfasst vier Lizenzen für virtuelle Windows-Hosts.
Konfigurieren der virtuellen Netzwerke
Microsoft empfiehlt, auf einem Hyper-V-Server mindestens zwei Netzwerkkarten zu instal-
lieren. Die erste Netzwerkkarte bleibt für den Hostserver reserviert, die zweite und alle wei-
teren Netzwerkkarten sollten für die virtuellen Computer verwendet werden.
Durch eine entsprechende Konfiguration der virtuellen Netzwerke legen Sie fest, welche
Hosts mit einem Hyper-V-Gast kommunizieren können. Im Manager für virtuelle Netzwerke
(Abbildung 15.3) lassen sich drei verschiedene Arten von virtuellen Netzwerken festlegen.
Die Wahl des Netzwerktyps entscheidet darüber, wie die virtuellen Gäste kommunizieren
können.
Lektion 1: Hyper-V 795
Abbildung 15.3 Virtuelle Netzwerke
Die drei Arten von Netzwerken sind folgende:
Privates virtuelles Netzwerk Private virtuelle Netzwerke ermöglichen nur eine
Kommunikation zwischen den virtuellen Computern desselben Hyper-V-Hosts. Der
Hostserver kann nicht mit den Gastbetriebssystemen kommunizieren. Andere externe
Hosts können ebenfalls nicht mit den Gastbetriebssystemen kommunizieren.
Externes virtuelles Netzwerk Externe virtuelle Netzwerke erlauben externen Hosts
die Kommunikation mit den Gastbetriebssystemen. Auch der Hostserver kann mit den
Gastbetriebssystemen kommunizieren, wenn ein externes virtuelles Netzwerk verwen-
det wird. Die Gastbetriebssysteme können ebenfalls untereinander kommunizieren.
Internes virtuelles Netzwerk Interne virtuelle Netzwerke ermöglichen eine Kom-
munikation zwischen den virtuellen Computern, die auf demselben Hyper-V-Host be-
trieben werden. Der Hostserver kann mit den Gastbetriebssystemen kommunizieren.
Andere externe Hosts können nicht mit den Gastbetriebssystemen kommunizieren.
Hinweis Hyper-V und lokale drahtlose Netzwerke
Hyper-V unterstützt keine Verbindungen über Drahtlosnetzwerkkarten mit externen
virtuellen Netzwerken.
Virtuelle Computer stellen Verbindungen zu virtuellen Netzwerken her, wobei sie
virtuelle Netzwerkkarten verwenden. Hyper-V bietet zwei Arten von virtuellen Netz-
werkkarten, nämlich virtuelle Standardnetzwerkkarten und virtuelle ältere Netzwerk-
796 Kapitel 15: Hyper-V und Virtualisierung
karten. Die virtuelle Standardnetzwerkkarte ist für alle unterstützten Gastbetriebssys-
tems verfügbar, auf denen die Integrationsdienste installiert werden können. Gastbe-
triebssysteme, die keine Integrationsdienste unterstützen, können auf die ältere Netz-
werkkarte zurückgreifen, die sich wie eine PCI-Fast-Ethernet-Karte auf der Basis des
Intel 21140 verhält. Die ältere Netzwerkkarte ist auch erforderlich, wenn der virtuelle
Computer vom Netzwerk gestartet werden muss.
Es ist möglich, virtuelle Gastcomputer, die demselben virtuellen Netzwerk angehören,
voreinander zu isolieren, indem man ihnen unterschiedliche VLAN-IDs (Virtual Local
Area Network) zuweist. Um einem Computer eine bestimmte VLAN-ID zuzuweisen,
öffnen Sie das Dialogfeld Einstellungen des virtuellen Computers, wählen die entspre-
chende Netzwerkkarte aus, wählen dann das Kontrollkästchen Identifizierung virtuel-
ler LANs aktivieren und geben anschließend eine VLAN-ID ein (Abbildung 15.4).
Abbildung 15.4 Konfigurieren einer VLAN-ID
Weitere Informationen Virtuelle Netzwerke
Weitere Informationen über virtuelle Hyper-V-Netzwerke erhalten Sie auf der TechNet-
Webseite http://technet.microsoft.com/en-us/library/cc816585.aspx.
Hyper-V-Failover-Cluster
Zur Erstellung eines Hyper-V-Failover-Clusters installieren Sie auf allen Knoten, die zum
Cluster gehören sollen, Hyper-V und die Failover-Clusterunterstützung. Ausführlicher wird
die Erstellung von Failover-Clustern mit Windows Server 2008 in Kapitel 16, „Hohe Ver-
fügbarkeit und Speicherung“, beschrieben. Sorgen Sie nach der Konfiguration der Failover-

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