5.7
Schalen
171
Dach-Höhenlinien können Sie mit dem Menü PLANUNG|DACH EXTRAS|DACH-
H
ÖHENLINIEN ERSTELLEN generieren. Sie müssen zuerst die Dachflächen wählen
und dann die Menüfunktion aktivieren. Die Funktion ist für Einzel-Dachflächen
verfügbar, auch für mehrere gewählte und gruppierte. Im Dialogfeld geben Sie
zunächst an, ob Sie die obere (O
BEN) oder untere (UNTEN) Dachfläche verwenden
wollen. Dann geben Sie die gewünschte Höhe im aktuellen Geschoss oder relativ
zum Projektursprung an.
Abb. 5.62: Höhenlinie erstellen
Die Höhenlinien können Sie zu einer Polylinie zusammenfassen, die im Beispiel
alle Dachhöhen über 3 m erfasst, indem Sie das P
OLYLINIE-Werkzeug aktivieren,
dann den Z
AUBERSTAB aus dem KONTROLLFENSTER und damit auf die Linien-
kontur klicken. Sofort ist die Polylinie erstellt. Die Polylinie können Sie über den
E
INSTELLUNGSDIALOG zur Raumflächen-Begrenzung erstellen. Damit ist es dann
möglich, die Raumflächen einzeln zu berechnen, die unter und über der angege-
benen Höhe liegen. Für Wohnraumberechnungen mit Dachschrägen ist das sehr
nützlich.
5.7 Schalen
SCHALEN-Elemente sind den Dächern sehr ähnlich. Viele komplizierte und mo-
derne Dachformen lassen sich mit den Schalen erstellen.
Kapitel 5
Wände, Fenster, Türen ...
172
Abb. 5.63: Grundeinstellungen für Schalen
Es gibt drei verschiedene Geometriemethoden: EXTRUDIERT, ROTIERT und LINIEN-
BEZOGEN. Bei EXTRUDIERT wird ein ebenes Profil in eine Richtung verschoben, um
eine Fläche zu erzeugen. Bei der R
OTIERT wird ein Profil um eine Achse gedreht,
um eine Fläche zu bilden. Bei L
INIENBEZOGEN wird durch den linearen Übergang
zwischen zwei Profilen eine Fläche erzeugt, mathematisch gesehen eine Regelflä-
che. In diesem Fall können Sie noch eine M
ORPHING-REGEL wählen. Bei der Regel
G
EPAART werden die Segmente bzw. Segmentknoten der einzelnen Profile einan-
der zugeordnet, bei W
EICH werden die Profilkurven einander proportional zuge-
ordnet. L
INIENBEZOGEN ähnelt etwas dem Lofting-Verfahren, allerdings gibt es
beim allgemeinen Lofting mehrere Querschnitte und nicht nur zwei.
Bei allen drei Methoden gibt es jeweils eine Konstruktionsmethode E
INFACH und
D
ETAILLIERT.
Abb. 5.64: Einfache Schalen-Extrusion
5.7
Schalen
173
Bei der Methode EXTRUDIERT bedeutet EINFACH, dass ein halbkreisförmiges Profil
verschoben wird. Bei D
ETAILLIERT wird eine Polylinie bestehend aus Linien- und
Bogensegmenten verschoben. Für die einfache Extrusion geben Sie einen Start-
punkt an, danach ziehen Sie in die gewünschte Richtung und geben die Extrusions-
länge an und dann senkrecht dazu die Breite.
Es ist auch möglich, eine vertikale Extrusion zu erzeugen. Dazu müssen Sie nur in
der Grundrissansicht am Startpunkt zweimal klicken. Dann erscheint ein Dialog
für die Extrusionslänge. Wenn Sie einen positiven Wert eingeben, wird nach oben
(positive z-Richtung) extrudiert, bei negativem Wert nach unten. In einer 3D-
Ansicht können Sie vertikal extrudieren, indem Sie für den zweiten Punkt die
vertikale Hilfslinie benutzen, die automatisch erscheint, wenn Sie in die richtige
Richtung ziehen.
Abb. 5.65: Schale mit Winkeleinstellungen
Über die Winkelangaben bei ANFANG und ABSCHLUSS können Sie die Profile vorn
und hinten schräg stellen (Abbildung 5.65). Der Winkel unter V
ERZERRUNG stellt
das Profil schräg (blaue Kurve) und erzeugt damit vertikal betrachtet einen ellipti-
schen Querschnitt.
Bei der Methode E
XTRUDIERT – DETAILLIERT wird am Anfang nach den Profilseg-
menten gefragt. Wenn Sie sich in der normalen Grundrissdarstellung befinden,
entsteht das Profil in der xy-Ebene und die Extrusion dann in z-Richtung. Um eine
Extrusion in der Horizontalen zu erhalten, müssen Sie die Profilsegmente im 3D-
Fenster in einer Ebene zeichnen, die senkrecht auf der Grundrissebene steht.
Dazu haben Sie am Cursor das Werkzeug zur Ebenenwahl. Klicken Sie damit auf
eine Referenzebene, z.B. eine Wand. Danach richtet ArchiCAD dann die Arbeits-
Kapitel 5
Wände, Fenster, Türen ...
174
ebene zur Definition des Profils aus. Das Profil wird dann punktweise als Polylinie
eingegeben und am letzten Punkt mit Doppelklick beendet. Sie haben über eine
P
ET-PALETTE dabei auch die Möglichkeit, zwischen Linien- und verschiedenen
Bogen-Modi zu wechseln. Danach können Sie die Extrusionsrichtung angeben
und über den T
RACKER die exakte Extrusionslänge eingeben.
Abb. 5.66: Wahl der Bezugsebene (links) und detaillierte Extrusion mit einem Polylinienprofil
Bei ROTIERT bedeutet EINFACH, dass ein Viertelkreis um den Mittelpunkt rotiert
wird. Es entsteht so eine Kuppel, ggf. mit einem Öffnungswinkel unter 360°. Die
Konstruktionsmethode D
ETAILLIERT erlaubt wieder die Verwendung einer Poly-
linien-Kontur.
Abb. 5.67: Rotationsschalen

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