14.3
2D-Objekte dreidimensional machen (auch in LT)
669
Sie sehen, dass Sie in diesem Befehl hier auch gleichzeitig die OBJEKTHÖHE, also
die Ausdehnung der Objekte in z-Richtung, einstellen können. Die E
RHEBUNG legt
praktisch die Arbeitsebene fest. Alle 2D-Objekte entstehen in dieser Arbeitsebene.
Auch bei 3D-Objekten wird der Wert der E
RHEBUNG als z-Koordinate verwendet,
wenn nur x und y angegeben werden. Viele 3D-Konstruktionen werden zunächst
als 2D-Ansicht vorbereitet und dann durch Ändern der E
RHEBUNG und gegebe-
nenfalls der O
BJEKTHÖHE zu 3D-Teilen aufgebaut (Abbildung 14.9).
Das Ändern von E
RHEBUNG und OBJEKTHÖHE zugleich können Sie mit dem
E
IGENSCHAFTEN-MANAGER durchführen – der sollte eigentlich immer im
S
CHNELLZUGRIFF-WERKZEUGKASTEN über aktiviert sein. Sie finden dort den Ein-
trag O
BJEKTHÖHE für die z-Ausdehnung. Die ERHEBUNG spiegelt sich in den z-
Koordinaten wider, die Sie dann unter den angezeigten Koordinaten ändern kön-
nen. Auch mehrere Erhebungen gleichzeitig lassen sich so ändern.
Die mit Objekthöhe erzeugten Objekte erscheinen zwar auch wie Flächen oder –
bei Polylinien mit Breite und Objekthöhe – sogar wie Volumenkörper. Sie sind das
aber nicht im echten Sinne. Sie können aber mit S
TART|VOLUMENKÖRPER BEARBEI-
TEN|IN FLÄCHE KONVERTIEREN bzw. ..|..|IN VOLUMENKÖRPER KONVERTIEREN in
echte 3D-Objekte umgewandelt werden.
14.3.3 Drahtmodell – Konstruktionen mit Kurven
Es soll nun zunächst das reine 3D-Drahtmodell behandelt werden, bei dem die
Objekte aus Kurven bestehen, die die Kanten des Teils repräsentieren. Falls noch
von den vorhergehenden Betrachtungen die Vorgaben für E
RHEBUNG und OBJEKT-
HÖHE eingestellt sind, sollten sie nun mit dem Befehl ERHEBUNG wieder auf null
gesetzt werden.
Vollwertige dreidimensionale Kurven, das heißt, Kurven, bei denen jeder Defini-
tionspunkt beliebig im dreidimensionalen Raum angegeben werden kann, sind
L
INIE, 3DPOLY, SPLINE und SPIRALE.
3D-Modellierung Icon Befehl
S
TART|ZEICHNEN LINIE
START|ZEICHNEN 3DPOLY
START|ZEICHNEN SPLINE
START|ZEICHNEN
SPIRALE
Kapitel 14
Modellieren mit Volumenkörpern, NURBS und Netzen (nicht LT)
670
Im Befehl LINIE lassen sich jederzeit beliebige x-, y- und z-Koordinaten für die
Endpunkte eingeben und damit beliebige Linien im dreidimensionalen Raum
erzeugen. Der Vorteil einer solchen Konstruktion ist, dass sie, soweit sie mit
Linien durchgeführt werden kann, sehr einfach ist. Der Nachteil ist, dass – wie
der Name Drahtmodell sagt – das Objekt durchsichtig ist, weil es nur aus den
Kanten besteht. Es ist, zum Beispiel bei einem einfachen Würfel, keine Füllung
zwischen diesen Kanten vorhanden. Das erreicht man erst mit Flächen- und
Volumenmodellen.
Die 3D-Polylinie ist eigentlich nichts anderes als eine zusammengesetzte Kurve,
bestehend nur aus Liniensegmenten. Die 3D-Polylinie kann wie die normale zwei-
dimensionale Polylinie auch mit P
EDIT geglättet werden und für Designzwecke
genutzt werden.
Die Splinekurve ist eine glatte Kurve, die durch Stützpunkte sowie durch die
Richtung am Start- und Endpunkt (Starttangente und Endtangente) definiert
wird.
Die Spirale eignet sich beispielsweise für die Konstruktion einer Schraubenlinie.
Sie können im Drahtmodell auch Kreise und Bögen zeichnen. Hierbei müssen Sie
nur berücksichtigen, dass diese Objekte immer in der xy-Ebene oder parallel dazu
erzeugt werden. Um schräg im Raum stehende Kreise, Bögen oder 2D-Polylinien
zu konstruieren, müssen Sie deshalb immer erst die Konstruktionsebene, die stets
die xy-Ebene des aktuellen Koordinatensystems ist, entsprechend verschieben
oder neigen. Ganz korrekt gesagt ist die Konstruktions- oder Arbeitsebene eine zur
xy-Ebene parallele Ebene, deren Höhe in z-Richtung durch die Erhebung angege-
ben wird.
Einfache Drahtmodelle, wie das in Abbildung 14.10 dargestellte Badezimmermo-
dell, können Sie leicht durch Konstruieren in einer Ebene und Kopieren von Geo-
metrien in parallele Ebenen erstellen. Beim Befehl K
OPIEREN geben Sie dann nur
eine z-Verschiebung an. Dabei geben Sie auf die Anfrage nach B
ASISPUNKT oder
V
ERSCHIEBUNG den Verschiebungsbetrag in allen drei Koordinatenrichtungen an,
aber absolut, also ohne @, und bei Z
WEITER PUNKT der Verschiebung antworten
Sie einfach mit
(Enter):
Befehl: _copy
KOPIEREN Objekte wählen: Objekte anklicken. 21 gefunden
KOPIEREN Objekte wählen: (Enter)
KOPIEREN Aktuelle Einstellungen: Kopiermodus = Mehrere
KOPIEREN Basispunkt oder [Verschiebung/mOdus] <Verschiebung>: (Enter)
KOPIEREN Verschiebung angeben <0.0000, 0.0000, 0.0000>: 0,0,250 Verschie-
bung um 250 in z-Richtung
14.3
2D-Objekte dreidimensional machen (auch in LT)
671
Abb. 14.10: 3D-Drahtmodell; rechts kopierte 2D-Konturen, links mit Linien verbunden
Ein weiteres Beispiel zeigt die Konstruktion einer Wendeltreppe mit einer Spirale.
Die Spirale wird hier durch den unteren und oberen Radius, die Höhe und die
Anzahl der Windungen definiert.
Verwenden Sie diese Kurve, um mit dem Befehl R
EIHEPFAD 20 Stufen darauf zu
setzen. Die Stufen könnten Sie als Drahtmodell zeichnen, ggf. mit Regelflächen
(Befehl R
EGELOB) überziehen und dann als Block zusammenfassen.
Abb. 14.11: Wendeltreppe, Darstellung links 2D-DRAHTKÖRPER, rechts KONZEPTUELL
Befehl: _helix
Anzahl der Drehungen = 3.000 Drehen=GUZ
SPIRALE Mittelpunkt der Basis angeben: Mittelpunkt anklicken
SPIRALE Basisradius angeben oder [Durchmesser] <1.000>: 200(Enter)
SPIRALE Oberen Radius angeben oder [...] <200.000>: (Enter)
SPIRALE Spiralenhöhe angeben oder [Achsenendpunkt Drehungen drehHöhe dRehen]
<1.000>: D
(Enter)
SPIRALE Anzahl der Drehungen eingeben <3.000>: 1
SPIRALE Spiralenhöhe angeben oder [... drehHöhe...] <1.000>: H(Enter)
SPIRALE Abstand zwischen Drehungen angeben <0.250>: 350(Enter)
Spirale
Block STUFEBlock
STUFE
Spirale nach TEILEN
mit der Option Block
Spirale
nach TEILEN
mit
der Option Block

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