14.5
Modellieren mit Netzen
697
Die GIZMOS sind Hilfsfunktionen, über die Sie die Modellierfunktionen auf
bestimmte Aktionen, nämlich V
ERSCHIEBEN, DREHEN und SKALIEREN, schalten
können. Die Funktionen werden dann durch Anklicken der als Unterobjekt vor-
eingestellten Flächen, Kanten oder Scheitelpunkte ausgeführt. Dabei erscheint
auch stets ein Achsenkreuz-Symbol, mit dem Sie durch Markieren einzelner Ach-
sen die Bewegung kontrolliert beispielsweise nur auf eine Achsenrichtung
beschränken können. Es ist auch möglich, durch Markieren einer Ebene im Ach-
senkreuz die Bewegung auf eine Ebene zu beschränken. Beim D
REHEN-GIZMO
wählen Sie die Drehachse. Beim SKALIEREN-GIZMO können Sie eine Achsenrich-
tung zur Skalierung, eine Ebene oder auch das Zentrum wählen.
Abb. 14.48: SKALIEREN-GIZMO in der xy-Ebene in Aktion
Im Beispiel (Abbildung 14.48) wurde die AUSWAHL auf FLÄCHE geschaltet und das
G
IZMO auf SKALIEREN. Nach Anklicken der Fläche erscheint das Achsensymbol in
der Flächenmitte. Dort können Sie noch die Skalierungsrichtung auswählen. Hier
wurde keine bestimmte Achse, sondern die Fläche zwischen x- und y-Achse mar-
kiert, um eine gleichmäßige Skalierung in der xy-Ebene zu erhalten. Der Abstand
zwischen Achsenkreuz und Fadenkreuz steuert den Skalierfaktor.
14.5.1 Beispiel für 3D-Modellierung
Mit dem in Abbildung 14.49 gezeigten Modell eines Kegels sollen einige Schritte
der 3D-Modellierung demonstriert werden. Zuerst wird die grobe Form aus Volu-
menkörpern, nämlich zwei Zylindern und einer Kugel erstellt (Abbildung 14.49
links). Wenn man diese Körper vereinigt und dann aus dem komplexen Gesamt-
körper mit O
BJEKT GLÄTTEN einen geglätteten Netzkörper erzeugt, ergeben sich oft
Unregelmäßigkeiten in der Glättung. Es entstehen hier am Boden unsymmetri-
sche Teilflächen, die man mit F
ALTE HINZUFÜGEN wieder glattklopfen kann. Besser
Kapitel 14
Modellieren mit Volumenkörpern, NURBS und Netzen (nicht LT)
698
ist es, aus dem großen Zylinder allein erst einen Netzkörper zu machen (OBJEKT
GLÄTTEN
), dann diesen wieder in einen Volumenkörper umzuwandeln (IN VOLU-
MENKÖRPER KONVERTIEREN) und dann alle zu vereinigen und zu glätten. Dieser
Netzkörper wird dann überall vernünftig glatt, auch unten am Boden.
Abb. 14.49: Volumenkörper-Modell, vernetzt, Boden versteift
Nun soll der Kegel noch an der Kante zwischen Körper und Hals etwas modelliert
werden. Dazu wird die A
USWAHL auf FLÄCHE eingestellt und das SCHIEBEN-GIZMO
aktiviert. Nach Markieren der umlaufenden Einzelflächen wurde im Gizmo die z-
Achse markiert und dann alle Flächen nach oben verschoben (Abbildung 14.50).
Dies wurde für einen zweiten Flächenkranz mit Verschiebung nach unten wieder-
holt. Zum Schluss wurden noch in der Mitte jeweils drei Flächen zu einem langen
Streifen verschmolzen (F
LÄCHEN VERSCHMELZEN) und dann diese Streifen umlau-
fend mit dem S
KALIEREN-GIZMO etwas bauchig ausgeformt. Dazu war es nötig, das
Gizmo über die Kontext-Funktion G
IZMO NEU POSITIONIEREN mit Objektfang
M
ITTE ZWISCHEN 2 PUNKTEN (über (Strg)+Rechtsklick) mittig zu positionieren
und durch Klick zwischen seine x- und y-Achsen das flächige Skalieren zu aktivie-
ren (Abbildung 14.52).
Abb. 14.50: Zu modifizierende Flächen gewählt und in z-Richtung verschoben
14.5
Modellieren mit Netzen
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Abb. 14.51: Zweiter Flächenverband mit GIZMO nach unten verschoben
Abb. 14.52: SKALIEREN-GIZMO mittig positioniert und auf xy-Ebene beschränkt
Sie können im Register AUSGABE unter 3D-DRUCKEN das Modell als STL-Datei aus-
geben und an einen 3D-Druckdienst schicken lassen. Die Funktion sucht direkt
die Internet-Verbindung zu Druckdiensten, die mit der Firma Autodesk zusam-
menarbeiten. Eine zweite Funktion zur Ausgabe der nötigen Datei für 3D-Drucker
finden Sie unter A
NWENDUNGSMENÜ|EXPORTIEREN|ANDERE FORMATE. Sie müssen
dann das Format S
TEREOLITHOGRAPHIE (*.STL) wählen und dort die Volumen- oder
Netzkörper wählen. Sie können auch in Deutschland Firmen finden, die 3D-Dru-
cke erstellen. Ich arbeite selbst auf dem Gebiet mit meiner Firma ACOSTAS
GmbH (Fliederstr. 55, 82110 Germering). Die Kosten solcher 3D-Drucke hängen
vom Volumen des Teils ab und können vorher gut abgeschätzt werden.

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