NDYNAMICS
Kapitel 12
444
12.7 Eigendynamik
Bisher wurde die Veränderung des Cloth immer durch Fields (Gravity, Air usw.)
ausgelöst. Da die Größe und Weite dieser Fields eingestellt werden muss, kann
es passieren, dass das Objekt auf einmal außerhalb der Reichweite der Felder
liegt und nicht mehr von ihnen beeinflusst wird. Die Objekte würden beim Ver-
lassen der Felder einfach runterfallen und sich nicht mehr weiter bewegen. Auch
große Flächen (z.B. ein Wald oder eine Wiese) wären schwierig über Fields zu
kontrollieren und würden für die Simulation recht komplex werden. Einerseits
kann das
NCLOTH-Objekt angewählt werden und in der Channel Box unter INPUTS
und NCLOTHSHAPE1 bei LOCAL WIND ein Eintrag vorgenommen werden (je nach
Richtung bei X,Y oder Z) oder aber auch im Attribute Editor des Objekts unter
dem NCLOTHSHAPE1 bei DYNAMIC PROPERTIES unter LOCAL WIND (Abbildung 12.23).
Abbildung 12.23
Hier wurde die Einstellung
für den L
OCAL WIND ganz
unten im Attribute Editor
aufgerufen und bei der
X-Richtung auf
10 gestellt.
12.7 Eigendynamik
445
Hierbei bitte beachten, dass die Kästen von links nach rechts gelesen die Rich-
tung X, Y und Z beeinflussen. Alle Werte aus der Channel Box können auch über
den Attribute Editor verändert werden. Wenn bei L
OCAL WIND wie in Abbildung
12.23 bei der X-Richtung der Wert -1000 bei X eingetragen wird, bekommt man
eine Art zusammengeknüllte Zeitung, die durch die Straße fliegt (Abbildung
12.24). Dabei ist zu beachten, dass die Zeitung nicht aufhören wird, durch die
Gegend zu fliegen, außer der L
OCAL WIND X-Wert wird animiert und über Key-
frames gegen 0 gesteuert.
Abbildung 12.24
Schwer zu modellieren
und zu animieren: eine
Zeitung, die vom Wind
weggeblasen wird
Mit dieser Methode kann auch eine Flagge simuliert werden, die an einem Fah-
nenmast hängt und im Wind weht. Je nachdem, welcher Wert bei THICKNESS, FRIC-
TION und DAMP eingestellt wird, wird die Flagge schwerer oder leichter. Die Wind-
stärke kann in diesem Fall über L
OCAL WIND X eingestellt werden, bei Wert 10 hat
man einen kleinen Luftzug, der die Flagge ein wenig bewegt, und bei 100 einen
Sturm, der die Flagge unkontrolliert nach links und rechts flattern lässt. Man
kann auch den L
OCAL FORCE-Wert X erhöhen und bekommt dann eine zweite Kraft,
die an der Flagge zieht. Die Flagge ist dabei über Transform Constraints an der
Halterung an der Fahnenstange befestigt und wird so festgehalten, während der
L
OCAL FORCE X-Wert und der LOCAL WIND in X-Richtung an der Flagge ziehen und sie
bewegen. Dadurch wird die Flagge ohne weiteres Air Field oder Gravity Field
ständig in Bewegung gehalten.
Abbildung 12.25 zeigt die Flagge ohne weitere Einstellungen. Sie ist über zwei
Transform Constraints oben und unten an der Schnur am Fahnenmast befestigt
und hängt durch die C
LOTH-Einstellungen zum Boden herab.
In Abbildung 12.26 hat die Flagge eine Einstellung von
50 bei dem Wert LOCAL
WIND in Richtung X bekommen. Mit dieser Einstellung wird die Flagge nach oben
gehalten und weht im Wind. Bei einer Einstellung von 10, wie sie in Abbildung
12.27 gezeigt wird, ist genügend Wind vorhanden, dass die Flagge sich ein wenig
bewegt, aber nicht genügend, dass der Stoff in der Luft gehalten wird. Diese Ein-
stellung eignet sich hervorragend für Blätter, Bäume oder Gegenstände, die sich
im Wind ein wenig bewegen sollen. Für größere Gegenstände wird aber mehr
Druck benötigt.
NDYNAMICS
Kapitel 12
446
Abbildung 12.25
Ohne weitere
Einstellungen und nur mit
Dynamic Constraints
befestigt hängt die Flagge
schlapp runter.
Abbildung 12.26
Bei dem Wert
50 für LOCAL
WIND X wird die Flagge von
der Eigendynamik
aufrecht gehalten.
Abbildung 12.27
Bei einem Wert von
10 für
L
OCAL WIND X wird die
Flagge nur ein bisschen
bewegt. Zu wenig, um
aufrecht gehalten zu
werden.

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