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Kapitel 11
Konzeptionelles Design
Unter konzeptionellem Design versteht man eine Vorgehensweise, bei der nicht wie
traditionell einzelne Wände gezeichnet und deren Lage konzipiert werden, sondern
zuerst die dreidimensionale Gebäudeform als Volumenkörper entworfen und mo-
delliert wird. Diese Volumenkörperform dient dann als Basis zum Positionieren von
Wänden, Fassaden, Dächern und Geschossdecken. Sobald dies erledigt ist, wird der
ursprüngliche Volumenkörper nicht mehr benötigt und kann unsichtbar geschaltet
werden, was vorgabemäßig auch die Voreinstellung für Volumenkörper ist.
11.1 Volumenkörper erstellen
Die Erstellung von Volumenkörpern geschieht im Register KÖRPERMODELL &
G
RUNDSTÜCK 1. Sobald Sie dort das Werkzeug PROJEKTKÖRPER 2 aktivieren,
erscheint eine Meldung
3, dass von nun an die Sichtbarkeit von Volumenkörpern
4 entgegen der Vorgabe aktiviert wird. Danach können Sie einen Namen 5 für
den Projektkörper vergeben und mit OK
6 an die Erstellung des Körpers gehen.
Abb. 11.1: Projektkörper erstellen
Die meisten Projektkörper entstehen durch Extrusion eines Profils. Dazu müssen
Sie nur im Grundriss mit den Zeichenwerkzeugen eine geschlossene Kontur zeich-
nen. Sobald Sie die Kontur anklicken, erscheint das Werkzeug F
ORM ERSTELLEN. Im
Flyout wählen Sie V
OLUMENKÖRPER und können dann die Höhe eingeben oder am
gezeigten Koordinatendreibein nach Markieren des blauen Pfeils die z-Achse in die
Höhe ziehen. Die Flyout-Option A
BZUGSKÖRPERFORM erlaubt es, weitere Volumen-
körper vom aktuellen abzuziehen.
Kapitel 11
Konzeptionelles Design
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Abb. 11.2: Register ERSTELLEN für Volumenkörper
Abb. 11.3: Körper durch Extrusion
Abb. 11.4: Extrusion einzelner Flächen und Kanten
Der Volumenkörper kann nun noch modelliert werden. Nach Anklicken von Eck-
punkten, Kanten oder Flächen erscheinen dort dann wieder Richtungspfeile für
die möglichen Deformationsrichtungen. Auf diese Art und Weise können Sie
schrägstehende Wände und Dachflächen erzeugen. Bevor Sie die Volumenkörper-
Erstellung mit K
ÖRPER FERTIG STELLEN abschließen, können Sie noch weitere
11.1
Volumenkörper erstellen
293
VOLUMEN oder ABZUGSKÖRPER erzeugen, die dann abschließend automatisch mit
dem Volumen kombiniert werden.
Abb. 11.5: Empfangshalle für das Gebäude zeichnen, extrudieren und Flächen neigen
Alternativ können Sie auch die Volumenkörper einzeln erstellen und mit VERBIN-
DEN (Abbildung 11.6) miteinander kombinieren.
Abb. 11.6: Volumina vereinigen
Auch Rotationskörper können erstellt werden. Dafür brauchen Sie allerdings ein
Profil, das auf einer Fläche senkrecht zum normalen Grundriss liegt. Dafür sollten
Sie zunächst die Anzeige der aktuellen Arbeitsebene aktivieren
1 und dann eine
passende Ebene beispielsweise nach Anklicken einer Wandfläche
2 spezifizieren.
Kapitel 11
Konzeptionelles Design
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Das Profil zeichnen Sie dann mit den üblichen Zeichenwerkzeugen wie LINIE 3
4
, BOGEN und auch SPLINEKURVE 5. Es muss wieder geschlossen sein. Abschlie-
ßend sollten Sie noch eine L
INIE als Rotationsachse zeichnen 6. Üblicherweise
liegt sie auch fluchtend zur Achse des Profils. Wenn Sie nun das geschlossene Pro-
fil markieren und mit
(ª)+Klick auch die Rotationsachse wählen, wird mit dem
Werkzeug F
ORM ERTSELLEN|VOLUMENKÖRPER ein Rotationskörper erstellt.
Abb. 11.7: Rotationskörper erstellen
Abb. 11.8: Volumenkörper und darauf erstellte Fassade

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