Deutsch-jüdische Empfehlungsschreiben (1848–1945)

6 Schluss

Ohne eine wohlwollende Empfehlung hätten Karrieren von Bankleuten anders ausgesehen, wären Biografien von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anders verlaufen, hätten Flüchtende keine Aufnahme in einem anderen Land gefunden. Das Ausstellen von Empfehlungen hat im 19. und 20 Jahrhundert gesellschaftliche Positionen gefestigt. Einer Empfehlung nachzukommen bedeutete auch, jemandem einen Gefallen zu tun, der in Zukunft wichtig für das eigene Leben werden konnte. Empfehlungen, das hat diese Arbeit gezeigt, beeinflussten Biografien, und sie tun dies wohl auch heute noch.

Deutlich geworden ist, dass Empfehlungen als Seismografen fungieren. Sie zeigen die Vor- und Nachbeben großer Ereignisse, Verschiebungen in Machtkonstellationen ...