Puritanische Sektenfreiheit versus lutherische Volkskirche. Zum Einfluß Georg Jellineks auf religionsdiagnostische Deutungsmuster Max Webers und Ernst Troeltschs846
I. Heidelberg um 1900, oder: ein Laboratorium krisenhafter Modernitätserfahrungen
Im November 1890 erteilt der Kultusminister des Großherzogtums Baden dem in Basel lehrenden Staatsrechtler Georg Jellinek einen Ruf auf den Lehrstuhl für Staatsrecht, Völkerrecht und Politik an der Universität Heidelberg. Der aus einer jüdischen Familie stammende Gelehrte ist stolz darauf, in der deutschen Gelehrtenwelt endlich die lang ersehnte Anerkennung gefunden zu haben. Euphorisch nimmt der damals 39jährige Jellinek den Ruf schnell an. Schon Ende April 1891 zieht er mit seiner Familie nach Heidelberg, ...
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