10

Fotografie als direkte Erfahrung

Will man den Akt des Fotografierens in einem tieferen Sinne erleben, muss man sich mehr und mehr in eine kontemplative, meditative Stimmung hineinbegeben. Das bedeutet, möglichst leer im Geist zu werden, nichts mehr zu denken und sich, ohne zu urteilen, auf die Umgebung einzulassen.

Wenn ich zum Beispiel durch New York laufe, bedeutet das für mich, nicht mehr zu denken: »Dies ist das Chrysler Building, das wurde in den Zwanzigern im Art-Déco-Stil gebaut, es hat so und so viel Stockwerke, es ist das schönste Gebäude in New York etc.«. (Zu einem anderen Zeitpunkt kann man das selbstverständlich tun.) Wenn man in eine wirklich meditative Stimmung versinkt, wird man automatisch mit dem Denken aufhören, man wird ...

Get Fotografie als Meditation, 2nd Edition now with the O’Reilly learning platform.

O’Reilly members experience books, live events, courses curated by job role, and more from O’Reilly and nearly 200 top publishers.