Kapitel 11 Statistische Funktionen
432
G.TEST() / GTEST()
Z.TEST() / ZTEST()
Syntax G.TEST(Array;µ0;Sigma)
Definition Die Funktion G.TEST() gibt den einseitigen Wahrscheinlichkeitswert für einen Gaußtest
(Normalverteilung) zurück. Für einen Erwartungswert einer Zufallsvariablen, μ0, gibt
G.TEST() die Wahrscheinlichkeit zurück, mit der der Stichprobenmittelwert größer als der
Durchschnitt der für diese Datenmenge (Array) durchgeführten Beobachtungen – also dem
beobachteten Stichprobenmittel – ist.
Argumente Array (erforderlich) ist das Array oder der Datenbereich, gegen das/den Sie µ0 testen möchten.
µ0 (erforderlich) ist der zu testende Wert.
Sigma (optional) ist die bekannte Standardabweichung der Grundgesamtheit. Fehlt dieses
Argument, wird mit der Standardabweichung der jeweiligen Stichprobe gearbeitet.
Hinweis Ist Matrix leer, gibt die Funktion G.TEST() den Fehlerwert #NV zurück.
Mit Angabe von Sigma wird G.TEST() wie folgt berechnet:
Oder ohne Angabe von Sigma:
Wobei Folgendes gilt:
x ist der Stichprobenmittelwert MITTELWERT(Array)
s ist die Standardabweichung der Stichprobe STABW.S(Array)
n ist die Anzahl der Beobachtungen für die Stichprobe ANZAHL(Array)
Die Funktion G.TEST() gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der der Stichprobenmittelwert größer als der
beobachtete Wert MITTELWERT(Array) ist, bei zugrunde liegendem Erwartungswert einer Zufallsvari-
ablen von
μ0.
Aufgrund der Symmetrie der Normalverteilung gilt, falls MITTELWERT(Array) kleiner
μ0, gibt G.TEST()
einen Wert größer als 0,5 zurück.
Die folgende Excel-Formel kann zur Berechnung der zweiseitigen Wahrscheinlichkeit verwendet wer-
den, mit der der Stichprobenmittelwert weiter von
μ0 entfernt liegt (in beide Richtungen) als MITTEL-
WERT(Array), wobei
μ0 der zugrunde liegende Erwartungswert einer Zufallsvariablen ist:
=2 * MIN(GTEST(Array,
μ0,Sigma), 1 – G.TEST(Array,μ0,Sigma))
Hintergrund
Der Gaußtest, benannt nach dem Braunschweiger Mathematiker Carl Friedrich Gauß (1777
bis 1855), ist ein statistischer Test, der auf die Standardnormalverteilung zurückgreift und
zur Untersuchung der Signifikanz eines Werts aus einer normalverteilten Grundgesamtheit
genutzt wird, bei der Erwartungswert und Standardabweichung bekannt sein müssen.
Hinweis Nähere Informationen zur Normalverteilung und der Funktion NORM.VERT() finden Sie auf Seite 491
dieses Buchs.
()
.,1.
x
G TEST Matrix x NORM VERT
n
⎛⎞
μ−
=−
⎜⎟
⎝⎠
σ÷
()
()
()
()
00
.,1.. /
G TEST Array NORM SVERT x s n
μ= μ÷
G.TEST() / GTEST()
433
Führen Sie einen Gaußtest durch, beantworten Sie die Frage »Mit welcher Wahrscheinlich-
keit stammt eine Stichprobe aus einer bestimmten Grundgesamtheit?«
Die Funktion G.TEST() berechnet daher die relative Lage eines Werts x im Vergleich zu einer
als normalverteilt angenommenen Wertereihe.
Erhalten Sie als Ergebnis für die Funktion G.TEST() einen Wert von 1,5, bedeutet dies, dass x
das 1,5-fache einer Standardabweichung vom Mittelwert der Wertereihe entfernt liegt.
Unter Verwendung dieser Funktion können Sie das Maß der Wahrscheinlichkeit ermitteln,
mit dem eine bestimmte Beobachtung aus einer bestimmten Grundgesamtheit stammt.
Das Argument Sigma der Funktion ist die Standardabweichung der Grundgesamtheit und
kann optional verwendet werden. Geben Sie Sigma nicht an, wird es aus dem Array, also aus
dem Datenbereich, der mindestens aus 30 Werten bestehen sollte, berechnet.
PraxiseinsatzGehen Sie folgendermaßen zur Berechnung von G.TEST() vor:
Gegeben sind die Werte:
Daten = Datenbereich, gegen den Sie µ0 testen möchten
4 = Zufallsvariable µ0 ist der zu testende Wert
6 = Zufallsvariable µ0 ist der zu testende Wert
Die Berechnung von G.TEST() sehen Sie in Abbildung 11.45.
Abbildung 11.45: Die Berechnung von G.TEST()
Unter Angabe der in Abbildung 11.45 dargestellten Parameter gibt die Funktion G.TEST()
den einseitigen Wahrscheinlichkeitswert für einen Gaußtest zurück. Folgende Ergebnisse
wurden errechnet:
Für einen angenommenen Erwartungswert einer Zufallsvariablen von 4 ergibt sich ein
einseitiger Wahrscheinlichkeitswert von 0,09057 = 9,06 %
Für einen angenommenen Erwartungswert einer Zufallsvariablen von 6 ergibt sich ein
einseitiger Wahrscheinlichkeitswert von 0,86304 = 86,30 %
Siehe auchKONFIDENZ(), NORM.INV(), NORM.VERT(), STANDARDISIERUNG(), NORM.S.INV(),
NORM.S.VERT()
CD-ROMDieses Beispiel finden Sie auf der CD-ROM zum Buch im Ordner Buch\Kap11 in den Arbeitsmappen
Wahrscheinlichkeit.xls (Excel 97-2003) auf dem Arbeitsblatt Gtest bzw. Wahrscheinlichkeit.xlsx (Excel
2007/2010) auf dem Arbeitsblatt G.test.

Get Microsoft Excel: Formeln & Funktionen - Das Maxibuch, 2., aktualisierte und erweiterte Auflage now with the O’Reilly learning platform.

O’Reilly members experience books, live events, courses curated by job role, and more from O’Reilly and nearly 200 top publishers.