Kapitel 11 Statistische Funktionen
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MEDIAN()
MEDIAN()
Syntax MEDIAN(Zahl1;Zahl2;...)
Definition Der Median ist genau die Zahl, die in der Mitte einer Zahlenreihe liegt. Das heißt, dass die
eine Hälfte der Zahlen Werte beinhaltet, die kleiner sind als der errechnete Median, und die
andere Hälfte größere. Somit ist die Ordnungsnummer des Medians innerhalb der sortierten
Datenreihe gleich der halben Anzahl der Elemente.
Argumente Zahl1 (erforderlich); Zahl2 (optional); ... sind 1 bis 255 Zahlen, deren Median Sie berechnen
möchten.
Hinweis Die Argumente müssen entweder Zahlen, Namen, Matrizen oder Bezüge sein, die Zahlen enthalten. Es
werden alle Zahlen, die zu einem als Bezug oder Matrix angegebenen Argument gehören, geprüft.
Enthält ein als Matrix oder Bezug angegebenes Argument Text, Wahrheitswerte oder leere Zellen,
werden diese Werte ignoriert. Zellen, die den Wert 0 enthalten, werden dagegen berücksichtigt.
Besteht eine Zahlenreihe aus einer geraden Anzahl von Zahlen, berechnet MEDIAN() den Mittelwert
der beiden mittleren Zahlen.
Hintergrund
Der Median, auch Zentralwert genannt, gibt den mittleren Wert aus einer Datenmenge an.
Bei ungeraden Zahlen von Beobachtungswerten ist er einer der tatsächlichen beobachteten
Werte. Gibt es keine eindeutige Mitte, was bei gerader Anzahl an Elementen der Fall ist, wird
der Median über das arithmetische Mittel der beiden mittleren Werte berechnet.
Handelt es sich um klassifizierte Werte, liegt der Median in der Klasse, in der die Summen-
funktion den Wert 0,5 übersteigt. In diesen Fällen muss er geschätzt bzw. durch lineare Inter-
polation genauer berechnet werden. Voraussetzung für die Berechnung des Medians ist
Ordinalskalenniveau und dass die Beobachtungswerte nach ihrer Größe geordnet sind.
Auch wenn der Median im Prinzip leicht verständlich ist, ist er weniger bekannt als das arith-
metische Mittel oder der Modalwert. Die Formel für den Median lautet:
Im Unterschied zum Mittelwert ist der Median nicht ausreißerabhängig. So bietet sich die
Berechnung des Medians z.B. an, wenn man die mittlere Studiendauer errechnen möchte,
ohne Langzeitstudenten und andere »Ausreißer« zu berücksichtigen.
Der Median ist also vor allem dann hilfreich, wenn die Werte an den Rändern von geringer
Bedeutung sind oder wegen ihrer Ausreißereigenschaften zu Fehlinterpretationen führen
könnten, wenn das arithmetische Mittel angewandt würde. Der Median liefert auch dann ein
besseres Ergebnis als der Mittelwert, wenn die Zahl der untersuchten Fälle gering ist.
Eine weitere Eigenschaft des Median ist seine geringe Sensibilität. Bestimmte Werte einer
vorgegebenen Zahlenmenge können durch andere Werte ersetzt werden, ohne dass dies eine
Auswirkung auf den Median hat.
Der gemeinsame Median zweier statistischer Mengen kann nicht durch Zusammenfassen der
entsprechenden Mediane beider Beobachtungsreihen ermittelt werden. Die Beobachtungs-
reihen müssen für eine solche Berechnung zusammengeführt, neu geordnet und anschlie-
ßend erneut ermittelt werden.
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⎛⎞
⎜⎟
⎝⎠