Kapitel 14 Finanzmathematische Funktionen
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씰
Sind Zins oder Rendite kleiner 0, liefert KURSFÄLLIG() den Fehlerwert #ZAHL!
씰
Basis muss sich zu einer Zahl zwischen 0 und 4 auswerten lassen, sonst gibt KURS-
FÄLLIG() den Fehlerwert #ZAHL! zurück.
Wichtig Die Excel-Hilfe formuliert folgenden Hinweis:
»Datumsangaben sollten mit der DATUM()-Funktion oder als Ergebnisse anderer Formeln oder Funk-
tionen eingegeben werden. Es können Probleme auftreten, wenn Datumsangaben als Text eingege-
ben werden.«
Hintergrund
Um das finanzmathematische Äquivalenzprinzip
Leistung des Gläubigers = Leistung des Schuldners
bezogen auf den »Startpunkt« des Geschäfts umzusetzen, ist der Kurs eines festverzinslichen
Wertpapiers plus eventuell zu zahlende Stückzinsen gleich dem Barwert der zukünftigen in
diesem Wertpapier verbrieften Leistungen des Emittenten (Schuldners). Der Kurs wird als
Prozentfuß bezogen auf den Nennwert des Wertpapiers angegeben, also so, als ob der Nenn-
wert 100 Geldeinheiten beträgt. Im vorliegenden Fall besteht die zukünftige Leistung in der
Rückzahlung plus Nominalzinsen. Zinseszinseffekte treten nicht auf, da nur Bewertungen im
unterjährlichen Bereich vorgenommen werden. Beim Abzinsen wird nicht mit gebrochener
Laufzeit im Exponenten (ISMA-Methode), sondern mit einem gebrochenen, der Laufzeit
entsprechenden Zinssatz gerechnet.
Praxiseinsatz Eine gesamtfällige Schuld über 1.000,00 € wurde am 1.6.2010 mit einem Nominalzinssatz von
4 % p. a. und Rückzahlung zum 1.12.2010 vereinbart. Am 9.8.2010 erfolgt ein Gläubigerwechsel.
Zu diesem Termin sind Realzinsen von 2,5 % p. a. für die ausstehende Zeit bis zur Rückzahlung
üblich. Welchen Preis zahlt der Übernehmende?
Den Kurs von 100,46, der wegen des Nennwerts von 1.000,00 € mit 10 zu multiplizieren ist,
erhalten Sie über
=KURSFÄLLIG(C3;C4;C2;4%;4,5%;4)
wenn C3 das Kaufdatum, C4 das Fälligkeitsdatum und C2 den Emissionstag bereit halten.
Hinzukommen Stückzinsen in Höhe von 7,56 €, die Sie mithilfe von AUFGELZINS() oder
»per Hand« berechnen können. Weitere Erläuterungen finden Sie im Beispiel zur Funktion
AUFGELZINS().
Siehe auch AUFGELZINS(), RENDITEFÄLL(), ZINSTERMTAG()
CD-ROM Dieses Beispiel finden Sie auf der CD-ROM zum Buch im Ordner \Buch\Kap14 in der Arbeitsmappe
Einfache Zinsrechnung.xlsx (Excel 2007/2010) bzw. Einfache Zinsrechnung.xls (Excel 97-2003) auf
dem Arbeitsblatt AUFGELZINS.
LIA() SLN()
Syntax LIA(Ansch_Wert;Restwert;Nutzungsdauer)
Definition Die Funktion berechnet die Abschreibungsbeträge von Wirtschaftsgütern nach der Methode
der linearen Abschreibung.