Kapitel 14 Finanzmathematische Funktionen
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씰
Lässt sich Häufigkeit nicht zu 1, 2 oder 4 sowie Basis nicht zu einer Zahl zwischen 0 und 4
auswerten, gibt UNREGLE.KURS () den Fehlerwert #ZAHL! zurück
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Das Gleiche geschieht, wenn die Reihenfolge Fälligkeit größer Abrechnung größer
Letzter_Zinstermin nicht eingehalten wird.
Wichtig Die Excel-Hilfe formuliert folgenden Hinweis:
»Datumsangaben sollten mit der DATUM()-Funktion oder als Ergebnisse anderer Formeln oder
Funktionen eingegeben werden. Es können Probleme auftreten, wenn Datumsangaben als Text ein-
gegeben werden.«
Hintergrund
Um das finanzmathematische Äquivalenzprinzip
Leistung des Gläubigers = Leistung des Schuldners
bezogen auf den »Startpunkt« des Geschäfts umzusetzen, ist der Kurs eines festverzinslichen
Wertpapiers (Anleihe) plus eventuell zu zahlende Stückzinsen gleich dem Barwert der
zukünftigen in diesem Wertpapier verbrieften Leistungen des Emittenten (Schuldners). Der
Kurs wird als Prozentfuß bezogen auf den Nennwert des Wertpapiers angegeben, also so, als
ob der Nennwert 100 Geldeinheiten beträgt.
Die Barwertberechnung ist dann ohne Probleme, wenn das Kaufdatum (Besitzwechsel) eines
mit Jahreskupon versehenen Wertpapiers mit dem Tag der Zinszahlung einhergeht. In diesem
Fall gibt es nur ganze Jahre zu berücksichtigen. Nicht so einfach ist die Situation, wenn der
Besitzwechsel zwischen Zinsterminen erfolgt bzw. Zinszahlungen mehrfach im Jahr vereinbart
sind. Die Finanzmathematik kennt verschiedene Arten des Umgangs mit gebrochenen Jahres-
anteilen. Die bekanntesten sind die Methoden Moosmüller und Braess/Fangmeyer sowie die
ISMA-Methode. ISMA steht für International Securities Market Association, eine Organisa-
tion, die aus der Association of International Bond Dealers (AIBD) hervorgegangen ist.
Über den Zusammenhang zwischen der ISMA-Methode und den Berechnungen der Excel-
Funktionen lesen Sie bitte in den Hintergrund-Informationen zu KURS() und RENDITE().
Im vorliegenden Fall lässt sich das durch Excel angewendete Prinzip wegen der einfachen Verzin-
sung (keine Zinseszinsen) bei vorgegebenem Marktzins (Jahres-Rendite) so formulieren:
wobei sich die Stückzinsen aus den anteiligen Zinsen seit dem letzten Zinstermin und die antei-
lige Rendite sich aus den Tagen bis zur Fälligkeit (bezogen auf die Gesamttage im Jahr) ergeben.
Außerhalb des letzten Zeitraums bis zur Fälligkeit findet die Funktion keine Anwendung.
Praxiseinsatz Auf der CD-ROM zum Buch finden Sie ein Beispiel, welches einen Rechenweg für eine fiktive
Anleihe mit der geforderten Ausstattung aufbaut, der ähnlich dem aus Abbildung 14.3 (siehe
Seite 670) verläuft. Das Ergebnis ist das gleiche, wie es auch durch Anwendung der Funktion
UNREGLE.KURS() geliefert wird.
Siehe auch UNREGLE.REND(), KURSDISAGIO(), RENDITEDIS(), UNREGER.KURS(), UNRE-
GER.REND(), RENDITE(), KURS()
CD-ROM Dieses Beispiel finden Sie auf der CD-ROM zum Buch im Ordner \Buch\Kap14 in der Arbeitsmappe
Einfache Zinsrechnung.xlsx (Excel 2007/2010) bzw. Einfache Zinsrechnung.xls (Excel 97-2003) auf
dem Arbeitsblatt UNREGLE.KURS.
Nennwert Zinsen bei Fälligkeit
Kurs Stückzinsen
anteilige Rendite
+
+=
+