UNREGLE.KURS()
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PraxiseinsatzAuf der CD-ROM zum Buch finden Sie ein Beispiel, welches einen Rechenweg für eine fiktive
Anleihe mit verkürzter erster Zinsperiode aufbaut, der ähnlich dem aus Abbildung 14.7
(siehe Seite 686) verläuft. Dabei folgt der Rechenweg der Berechnung des Kurses (wie im Bei-
spiel zu UNREGER.KURS()). Die gesuchte Rendite wird dann mittels Zielwertsuche (eine
gedachte Rendite ändert sich so, dass der gewünschte Kurs berechnet wird) ermittelt. UNRE-
GER.REND() liefert das gleiche Ergebnis.
Siehe auchKURS(), RENDITE(), UNREGER.KURS(), UNREGLE.KURS(), UNREGLE.REND()
CD-ROMDieses Beispiel finden Sie auf der CD-ROM zum Buch im Ordner \Buch\Kap14 in der Arbeitsmappe
Kursrechnung.xlsx (Excel 2007/2010) bzw. Kursrechnung.xls (Excel 97-2003) auf dem Arbeitsblatt
UNREGER.REND.
2003: Add-In!
UNREGLE.KURS()
ODDLPRICE()
SyntaxUNREGLE.KURS(Abrechnung;Fälligkeit;Letzter_Zinstermin;Zins;Rendite;Rückzah-
lung;Häufigkeit;Basis)
DefinitionDiese Funktion berechnet den Kurs eines festverzinslichen Wertpapiers in einer letzten Zins-
periode, deren Länge sich von den regelmäßigen Zinsperioden der Vergangenheit unter-
scheidet. Zinseszinseffekte werden nicht berücksichtigt.
ArgumenteDas erforderliche Argument Abrechnung nimmt das Datum, an dem die Anleihe in den
Besitz des Käufers übergeht.
Das Datum der Fälligkeit (erforderlich) ist der Tag, an dem die Rückzahlung des verbrieften
Betrags erfolgt.
Das Argument Letzter_Zinstermin (erforderlich) ist das Datum der letzten (regelmäßigen)
Zinszahlung.
Zins (erforderlich) informiert über die Nominalverzinsung (Jahreszinssatz) der Anleihe.
Das Argument Rendite (erforderlich) ist der am Markt gültige Jahreszinssatz für Anleihen
der gegebenen Laufzeit.
Rückzahlung (erforderlich) ist der Prozentfuß der Rückzahlung bezogen auf den Nennwert
des Wertpapiers (also so, als ob dieser 100 Geldeinheiten beträgt).
Häufigkeit (erforderlich) ist die Anzahl der regelmäßigen Zinszahlungen im Laufe eines
Jahrs (jährlich, halbjährlich, vierteljährlich).
Das optionale Argument Basis entscheidet über die Methode zur Ermittlung von Tagen im
Jahr nach Tabelle 14.11. Wird es weggelassen, rechnet Excel mit Basis = 0.
Folgendes ist zu beachten:
Datumsangaben verlangen diese ohne Uhrzeit, Nachkommastellen werden also abge-
schnitten. Auch die Argumente Häufigkeit und Basis werden zu ganzen Zahlen eingekürzt.
Lassen sich Datumsargumente nicht zu einem zulässigen Datum auswerten, gibt
UNREGLE.KURS() den Fehlerwert #ZAHL! zurück
Für Zins und Rendite werden nicht negative Zahlen verlangt. Andernfalls gibt
UNREGLE.KURS() den Fehlerwert #ZAHL! zurück.
Kapitel 14 Finanzmathematische Funktionen
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Lässt sich Häufigkeit nicht zu 1, 2 oder 4 sowie Basis nicht zu einer Zahl zwischen 0 und 4
auswerten, gibt UNREGLE.KURS () den Fehlerwert #ZAHL! zurück
Das Gleiche geschieht, wenn die Reihenfolge Fälligkeit größer Abrechnung größer
Letzter_Zinstermin nicht eingehalten wird.
Wichtig Die Excel-Hilfe formuliert folgenden Hinweis:
»Datumsangaben sollten mit der DATUM()-Funktion oder als Ergebnisse anderer Formeln oder
Funktionen eingegeben werden. Es können Probleme auftreten, wenn Datumsangaben als Text ein-
gegeben werden.«
Hintergrund
Um das finanzmathematische Äquivalenzprinzip
Leistung des Gläubigers = Leistung des Schuldners
bezogen auf den »Startpunkt« des Geschäfts umzusetzen, ist der Kurs eines festverzinslichen
Wertpapiers (Anleihe) plus eventuell zu zahlende Stückzinsen gleich dem Barwert der
zukünftigen in diesem Wertpapier verbrieften Leistungen des Emittenten (Schuldners). Der
Kurs wird als Prozentfuß bezogen auf den Nennwert des Wertpapiers angegeben, also so, als
ob der Nennwert 100 Geldeinheiten beträgt.
Die Barwertberechnung ist dann ohne Probleme, wenn das Kaufdatum (Besitzwechsel) eines
mit Jahreskupon versehenen Wertpapiers mit dem Tag der Zinszahlung einhergeht. In diesem
Fall gibt es nur ganze Jahre zu berücksichtigen. Nicht so einfach ist die Situation, wenn der
Besitzwechsel zwischen Zinsterminen erfolgt bzw. Zinszahlungen mehrfach im Jahr vereinbart
sind. Die Finanzmathematik kennt verschiedene Arten des Umgangs mit gebrochenen Jahres-
anteilen. Die bekanntesten sind die Methoden Moosmüller und Braess/Fangmeyer sowie die
ISMA-Methode. ISMA steht für International Securities Market Association, eine Organisa-
tion, die aus der Association of International Bond Dealers (AIBD) hervorgegangen ist.
Über den Zusammenhang zwischen der ISMA-Methode und den Berechnungen der Excel-
Funktionen lesen Sie bitte in den Hintergrund-Informationen zu KURS() und RENDITE().
Im vorliegenden Fall lässt sich das durch Excel angewendete Prinzip wegen der einfachen Verzin-
sung (keine Zinseszinsen) bei vorgegebenem Marktzins (Jahres-Rendite) so formulieren:
wobei sich die Stückzinsen aus den anteiligen Zinsen seit dem letzten Zinstermin und die antei-
lige Rendite sich aus den Tagen bis zur Fälligkeit (bezogen auf die Gesamttage im Jahr) ergeben.
Außerhalb des letzten Zeitraums bis zur Fälligkeit findet die Funktion keine Anwendung.
Praxiseinsatz Auf der CD-ROM zum Buch finden Sie ein Beispiel, welches einen Rechenweg für eine fiktive
Anleihe mit der geforderten Ausstattung aufbaut, der ähnlich dem aus Abbildung 14.3 (siehe
Seite 670) verläuft. Das Ergebnis ist das gleiche, wie es auch durch Anwendung der Funktion
UNREGLE.KURS() geliefert wird.
Siehe auch UNREGLE.REND(), KURSDISAGIO(), RENDITEDIS(), UNREGER.KURS(), UNRE-
GER.REND(), RENDITE(), KURS()
CD-ROM Dieses Beispiel finden Sie auf der CD-ROM zum Buch im Ordner \Buch\Kap14 in der Arbeitsmappe
Einfache Zinsrechnung.xlsx (Excel 2007/2010) bzw. Einfache Zinsrechnung.xls (Excel 97-2003) auf
dem Arbeitsblatt UNREGLE.KURS.
1
Nennwert Zinsen bei Fälligkeit
Kurs Stückzinsen
anteilige Rendite
+
+=
+

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