VDB()
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Faktor (optional) ist der Multiplikator für den (gedachten linearen) Abschreibungssatz (Rezi-
prokes der Abschreibungsdauer). Wird er nicht angegeben, rechnet Excel mit der Zahl 2.
Nicht_wechseln (optional) ist ein Wahrheitswert, der angibt, ob (wegen größerer Abschrei-
bungsbeträge, siehe die Erläuterungen weiter unten) zur linearen Abschreibung gewechselt
werden soll. Wenn dieses Argument FALSCH ist oder nicht angegeben wird, wird der (eventu-
ell summierte) Abschreibungsbetrag durch den Wechsel zur linearen Abschreibung ermittelt.
HintergrundAbschreibung hat den Sinn, den Werteverlust eines Wirtschaftsguts zu ermitteln und sicht-
bar zu machen. Davon zu unterscheiden ist der Begriff der Absetzung für Abnutzung, der die
Kosten für den Erwerb eines Wirtschaftsguts als Betriebsausgaben steuerlich erfasst.
Der Abschreibungsprozentsatz, den die Funktion VDB() nutzt, bestimmt sich aus dem Rezi-
proken der Abschreibungsdauer multipliziert mit einem Faktor. Wird dieser nicht angege-
ben, wird mit der Zahl 2 gerechnet. Der Buchwert am Anfang der Abschreibungsperiode
wird mit dem Abschreibungsprozentsatz multipliziert. Der entstehende Betrag mindert den
Buchwert zum Ende der Periode.
Optional prüft die Funktion, ob ein solcher Abschreibungsbetrag kleiner ist als der, der
durch Wechsel zu einer linearen Abschreibung (auf den ursprünglichen Restwert) entstehen
würde und wechselt im »Ja-Fall« zur linearen Abschreibung.
Diese Form der Abschreibungsmethode (einschließlich des Wechsels zur linearen Abschrei-
bung) ist zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Kapitels im deutschen Steuerrecht bis zum
Steuerjahr 2007 zulässig, wobei an den anfänglichen Abschreibungsprozentsatz Forderungen
im Einkommensteuergesetz gemacht werden. Er darf nicht mehr als das Doppelte des linearen
Satzes und nicht mehr als 20 % betragen. Diese Forderungen können mithilfe des Faktors u. U.
reguliert werden.
Da aber ein eventueller gebrochener Jahresanteil der ersten Periode gesondert zu berücksich-
tigen ist, ist die Funktion VDB() im Allgemeinen ohne Zusatzrechnungen »per Hand« nicht
einsetzbar. Ein Aufschreiben des Abschreibungsplans unter Nutzung der Prozentrechnung
und arithmetischer Verknüpfung einzelner Zellen sollte da eher zum Ziele führen.
PraxiseinsatzEin Wirtschaftsgut mit Anschaffungskosten von 1.000,00 € soll in 10 Jahren geometrisch-degres-
siv auf einen Restwert von 100,00 € abgeschrieben werden. Sie können hierzu in jeder Periode
den Abschreibungsbetrag mittels VDB() berechnen und vom Buchwert der Vorperiode abziehen.
Alternativ können Sie aber auch einen Abschreibungsplan erstellen, der die oben genannten
Formeln zur Berechnung des ersten Abschreibungsbetrags sowie die Vorgehensweise zur
Berechnung der anderen Beträge umsetzt. Die Erstellung eines Abschreibungsplans nach
eigenem Muster ist vor allem bei der Anwendung steuerlich zulässiger Methoden (Zwölftel-
Regelung seit 2004, wechselndes Steuerrecht in den Jahren 2009/2010 hinsichtlich degressiver
Abschreibungen und neuer Wechsel 2011) zu empfehlen, da die integrierten Funktionen im
Allgemeinen nicht anwendbar sind.
Einzelheiten zu diesem Beispiel entnehmen Sie bitte der zugehörigen Arbeitsmappe.
Siehe auchDIA(), GDA(), GDA2(), LIA()
CD-ROMDieses Beispiel finden Sie auf der CD-ROM zum Buch im Ordner \Buch\Kap14 in der Arbeitsmappe
Abschreibungsrechnung.xlsx (Excel 2007/2010) bzw. Abschreibungsrechnung.xls (Excel 97-2003) auf
dem Arbeitsblatt VDB.