ZZR()
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ZZR()
NPER()
SyntaxZZR(Zins;Rmz;Bw;Zw;F)
DefinitionDie Funktion ZZR() berechnet die Laufzeit eines Vorgangs der Zinseszinsrechnung, Renten-
rechnung oder Tilgungsrechnung. Dieser geht von eventuellen regelmäßigen Zahlungen
gleicher Höhe und/oder einmaliger Zahlungen am Anfang/Ende des betrachteten Zeitraums
nach dem finanzmathematischen Äquivalenzprinzip
Leistung des Schuldners + Leistung des Gläubigers = 0
aus.
ArgumenteZins (erforderlich) legt den (konstanten) Perioden-Zinssatz als nachschüssigen Zinssatz fest.
Rmz (erforderlich/optional, siehe Hinweis) informiert über die Höhe der regelmäßigen Zah-
lungen und kann als Rente oder Annuität interpretiert werden.
Bw (erforderlich/optional, siehe Hinweis) ist der Anfangswert einer Richtung der Zahlungen.
Für Auszahlpläne handelt es sich um den Kontostand am Anfang der Betrachtungen, bei
Tilgungsplänen um die Kreditsumme.
Zw (optional/erforderlich, siehe Hinweis) ist der Kontostand, der sich am Ende des Vorgangs
einstellen soll (etwa ein Restguthaben bei Auszahlungsplänen oder eine Abschlusstilgung bei
Krediten in Höhe der Restschuld).
F (optional) legt fest, ob die regelmäßigen Zahlungen am Ende der Perioden (F = 0 oder
nicht angegeben) oder aber am Anfang der Perioden (F = 1) erfolgen.
HinweisJeweils zwei der drei Größen Rmz, Bw und Zw müssen angegeben werden und dabei verschieden von
0 (Null) sein. Die Vorzeichen richten sich nach der »Richtung des Geldflusses« (vgl. die untenstehende
Formel).
WichtigDas genannte finanzmathematische Äquivalenzprinzip bedeutet, dass hinsichtlich des Vorzeichens
zwischen Aus- und Einzahlungen (Kreditaufnahme und Tilgung, Investition und Desinvestition) unter-
schieden werden muss. Hier weicht Excel vom in der finanzmathematischen Literatur gebräuchlichen
Äquivalenzprinzip
Leistung des Schuldners = Leistung des Gläubigers
ab.
Hintergrund
Die fünf Funktionen BW() = Barwert, ZW() = Zukunftswert, RMZ() = regelmäßige Zahlung,
ZZR() = Zins- oder Zahlungszeiträume und ZINS() = Zinssatz, stehen in Umsetzung des obi-
gen Äquivalenzprinzips in folgendem Zusammenhang:
Der Barwert wird bis zum Ende aufgezinst, ebenso die regelmäßigen Zahlungen. Zum Ende
wird die Summe mit dem Zukunftswert verglichen.
Die Nutzung einer dieser Funktionen ist gleichbedeutend mit der jeweiligen finanzmathema-
tischen Grundaufgabe: Berechnung eines Werts aus obiger Gleichung, wenn die anderen
Werte bekannt sind. Die Funktionen stellen also die Gleichung nach der gleichnamigen
Größe um (außer bei ZINS – hier wird eine Näherungsrechnung durchgeführt).
(1 ) 1
(1 ) (1 ) 0
ZZR
ZZR
ZINS
BW ZINS RMZ F ZINS ZW
ZINS
+−
⋅+ + ⋅+⋅ + =
Kapitel 14 Finanzmathematische Funktionen
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Hinweis Gewöhnlich erfolgen die Angaben des Zinssatzes als Jahreszinssatz. Die genannten Funktionen arbei-
ten nur dann korrekt, wenn die Perioden zum Zinssatz passen. Bei unterjährlicher Verzinsung wird in
der Regel der Jahreszinssatz gleichmäßig auf die Perioden aufgeteilt: 12 Monate zu einem Zwölftel
des Zinssatzes, 3 Monate zu einem Viertel und ein halbes Jahr zur Hälfte.
Praxiseinsatz
Die folgenden Beispiele orientieren sich in den Überschriften am »finanzmathematischen
Sprachgebrauch«.
Zinseszins-
rechnung
Jemand möchte im Alter ein kleines finanzielles Polster haben und beschließt, eine gerade
angefallene Erbschaft in Höhe von 10.000,00 zu einem Zinssatz von 4,5 % fest anzulegen. Er
hofft auf eine Auszahlung von wenigstens 25.000,00 . Wie lange muss das Geld liegen bleiben?
Eine Berechnung nach
=ZZR(4,5%;;-10000;25000)
liefert 20,82 Jahre. Damit ist am Ende des 20. Jahres das Ziel noch nicht erreicht, am Ende des
21. aber bereits überschritten. Die konkreten Kontostände lassen sich mit den Zahlen 20 bzw.
21 für das Laufzeitargument mittels ZW() berechnen. Oder Sie nutzen einen Kontoplan.
Renten-
rechnung
Jemand hat bis zum 60. Lebensjahr 100.000,00 angespart und möchte sich eine zusätzliche
Rente in Höhe von 750,00 monatlich auszahlen lassen. Wie lange reicht das angesparte
Geld, wenn 4,5 % p. a. auf das noch vorhandene Guthaben gezahlt werden?
Sie ermitteln die Laufzeit der Rente aus
=ZZR(4,5%/12;-750;100000;;1)
zu 184,19 Monaten. Damit ist am Ende des 184. Monates das Konto soweit abgeschmolzen,
dass eine weitere Abhebung nicht erfolgen kann.
Die Rechnung geht von Zinseszinsen innerhalb eines Jahres aus. Auf einem Sparbuch lässt
sich der Zinseszinseffekt allerdings nicht umsetzen, sodass das Ergebnis etwas »theoretisch«
bleibt.
Tilgungs-
rechnung
(Annuitäten-
tilgung)
Jemand zahlt monatlich 1.000,00 zur Rückzahlung (Tilgung plus Zinsen) eines Kredits.
Der Zinssatz ist über die gesamte Laufzeit mit 5,5 % p. a. vereinbart. Wie lange muss der
Kredit bedient werden, wenn die Kreditsumme 175.000,00 beträgt?
Auch hier führt die Anwendung von ZZR() zum Ziel (Tilgungsrechnung in diesem Sinne ist
Rentenrechnung). Sie ermitteln 354,24 Monate über
=ZZR(5,5%/12;-1000;175000)
Damit erfolgt im 355. Monat eine letzte Zahlung, die geringer als die regelmäßigen ausfällt.
Hinweis Dieses Beispiel zeigt, dass Excel auch mit sogenannten Prozentannuitäten in der Tilgungsrechnung
umgehen kann. Bei diesen ermittelt sich die Höhe der Rückzahlung nicht aus der Laufzeit (siehe RMZ()),
sondern durch die Angabe eines Tilgungssatzes, der die erste Tilgungsrate bestimmt (Stichwort: Kredit
mit 1 % Tilgung). Die Summe aus der ersten Tilgungsrate und den Zinsen der ersten Periode ist dann
der regelmäßige Rückzahlungsbetrag.
Anders als beim Sparbuch erfolgt beim Hypothekendarlehen eine monatliche Verzinsung zu
einem Zwölftel des vereinbarten Jahreszinssatzes (Nominalzins).

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