Mitarbeiterzufriedenheit
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deren Korrektur anschließend schwerpunktmäßig verfolgt werden kann. Bei wiederholten Befragungen
in regelmäßigen Intervallen lassen sich Fortschritte bei der Verbesserung der erkannten Unzufrieden-
heitsursachen messen. Die Umfragen dienen damit auch der Evaluierung der ergriffenen Maßnahmen.
Der Zeitaufwand für das Verteilen, Einsammeln und Auswerten eines solchen Fragebogens lässt sich
mit Unterstützung der unternehmenseigenen EDV erheblich reduzieren. Zudem entfallen Kosten für
Druck, Porto und Versand sowie die damit verbundenen Laufzeiten. Für diese Aufgabenstellung bie-
tet sich Microsoft Excel gerade bei klein- und mittelständischen Unternehmen als kostengünstige und
einfach zu bedienende Alternative zu kosten- und schulungsintensiver Spezialsoftware an.
Definition der Zielsetzung
Bei der Erstellung der Vorlagendatei sollte im Vorfeld der Inhalt und daraus resultierend die Art der Fra-
gestellung festgelegt werden. Je nach Art der Fragengestaltung lassen sich quantifizierbare und nicht
messbare Ergebnisse – etwa persönliche Einschätzungen eines Mitarbeiters in Textform – erzielen.
Zielt eine Befragungsmaßnahme darauf ab, qualitative Ergebnisse, wie z.B. Meinungen, Hintergründe
oder Schwerpunkte zu erheben, ist eine offene Fragestellung mit nur eingeschränkten statistischen
Auswertungsmöglichkeiten empfehlenswert. Dem Umfrageteilnehmer wird für die Beantwortung der
Frage ein Textfeld geboten, in welchem er sich fast uneingeschränkt zum Sachverhalt auslassen kann.
Eine maschinelle Zusammenfassung der Befragung zur Bildung einer Statistik ist damit allerdings
nicht bzw. nur stark eingeschränkt möglich. Die Antworten lassen sich zwar zählen, bedürfen hin-
sichtlich ihres Inhalts und dessen Qualität einer individuellen Prüfung. Eine solche Befragung ist
durchaus mit einem betrieblichen Vorschlagswesen vergleichbar, bei dem jeder Vorschlag einzeln
geprüft und bewertet wird. Quantitative Ergebnisse treten bei dieser Form der Befragung in den Hin-
tergrund und lassen sich erst nach einer manuellen Aggregation verwandter Antworten zu Gruppen
erzielen. Dieser Aufgabenstellung kann oftmals in einem klassischen Mitarbeitergespräch effizienter
nachgekommen werden, da der Auswertungsprozess sehr zeitintensiv ist.
Im folgenden Beispiel wird eine Umfrage beschrieben, deren Antwortmöglichkeiten auf ordinal
messbare Werte eingegrenzt sind und die nur in Ergänzung dazu Textinformationen gestattet. Damit
stehen in der Auswertung alle gängigen statistischen Verfahren zur Verfügung, während sich vertie-
fende Kommentare exemplarisch zitieren lassen, sofern sie für das Gesamtergebnis relevant sind.
Somit ist dem Befragungsteilnehmer freigestellt, mit welcher Intensität er teilnimmt und wie viel Zeit
er beim Ausfüllen investiert. Dennoch sichert eine solche Gestaltung, dass bei geringem zeitlichem
Einsatz der Befragte wesentliche Informationen zum Thema beiträgt. Zudem zeigt die Erfahrung,
dass die Akzeptanz eines »schnell zu beantwortenden« Fragebogens signifikant höher ist.
Eine Mitarbeiterbefragung kann je nach gesetztem Schwerpunkt unterschiedlichste Zielsetzungen
bedienen. In Zeiten eines Umbruchs ist besonders die Reflektion der Mitarbeiter hinsichtlich des
aktuellen Standes wichtig, in anderen Situationen mögen die Erwartungen der Belegschaft an die
künftige Entwicklung im Fokus stehen. Manchmal sind es auch konkrete Problemstellungen des
Unternehmens, die untersucht werden sollen. Daraus ergibt sich ein weites Feld möglicher Ziele:
쐍 Allgemeine Mitarbeiterzufriedenheit
쐍 Innovationsmanagement / Gestaltungsideen / betriebliches Vorschlagswesen