Kapitel 29
Excel und XML
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Die »stille Revolution«, die mit der Version 2000 der Office-Suite einher ging und die mit Office
2003 einen ersten Abschluss fand, ist sicher von nicht wenigen Anwendern übersehen worden: Der
Anfang der Ablösung proprietärer Dateiformate durch (X)HTML-basierte Dateien in Word, Excel,
PowerPoint und das schrittweise Durchdringen der Anwendungen mit XML-basierten Informatio-
nen. Mit InfoPath wurde XML zur »Sprache der Formulare«, Access verstand diese Sprache, Excel
und Word konnten mit Daten in dieser Sprache umgehen. Erste Schritte wurden getan, um Word-
Dokumente und Excel-Arbeitsmappen mit gewissen Einschränkungen »nur« im XML-Format fest-
zuhalten.
Mit 2007 Microsoft Office scheint diese Entwicklung erst einmal abgeschlossen. Die Dateiformate
von Word, Excel und PowerPoint sind ECMA-Standard und treten unter dem Namen Office Open
XML auf. Die Multifunktionsleiste ist vollkommen »XML-gesteuert«. Benutzerdefinierte XML-
Dateninseln erlauben den Austausch spezieller Informationen der Office-Anwendungen unterei-
nander und über Office hinaus.
Anliegen dieses Handbuchs kann es in keinem Fall sein, die etwa 6.000 Seiten der Beschreibung der
Dateiformate auch nur im Ansatz zu erläutern – genaue Kenntnis hierüber wird Sache von Entwick-
lern, weniger von Anwendern bleiben. Um jedoch den Anschluss nicht zu verpassen und mit XML-
Daten umgehen zu können, ist es für immer mehr Anwender notwendig geworden, sich zumindest
mit den Grundlagen von XML zu bescftigen. Dies wird in diesem Kapitel geschehen, soweit es für
den Umgang mit Excel notwendig ist. Weiterführendes Wissen für Entwickler enthält das »Office
2003 Entwicklerbuch«, ebenfalls Microsoft Press, ISBN-13 978-3-86063-688-6, welches sicher in
absehbarer Zeit in einer überarbeiteten Neuauflage erscheinen wird.
Exkurs: Was ist eigentlich XML?
Literatur zum Thema XML gibt es inzwischen reichlich. Die Beschäftigung mit der Spezifikation des
W3C-Konsortiums setzt großes Durchhaltevermögen voraus: http://www.w3.org/TR/REC-xml.
Weshalb also nicht mit einem Beispiel beginnen, welches den Ansatz erklärt, natürlich ohne den
Anspruch, alle Fragen beantworten zu wollen.
Ein Beispiel
Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie sind zu einem größeren Treffen eingeladen, eine Teilnah-
mebestätigung ist erwünscht. Ist der Einladende an einer automatischen Verarbeitung von Zu- und
Absagen interessiert, ist sicher ein Formular, welches der Eingeladene ausfüllt, ein guter Ansatz. Der
prinzipielle Aufbau dieses Formulars als Träger der Information kann wie in Listing 29.1 aussehen,
wobei eine einfache Textdatei (Endung .xml) die Aufbewahrung übernimmt.
Listing 29.1
Ein einfaches XML-Dokument – verfasst als Inhalt einer Textdatei
<?xml version="1.0" encoding="ISO-8859-1" ?>
<mitteilung>
<an>Herrn Meier</an>
<von>Herrn Müller></von>
<betreff>Treffen 15.4.07</betreff>
<text>Klappt nicht.</text>
</mitteilung>

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