608 Kapitel 12: Terminaldienste
Terminaldienste-Clientverbindungseinstellungen
Clients können in der Anwendung Remotedesktopverbindung sehr viele Einstellungen
für Terminaldienstesitzungen vornehmen. In seiner Grundform ermöglicht das Dialogfeld
Remotedesktopverbindung nur die Eingabe des Namens des Terminalservers, mit dem
eine Verbindung hergestellt werden soll. Nach einem Klick auf die Schaltfläche Optionen
erscheinen sechs Registerkarten, auf denen der Benutzer die gewünschten Einstellungen
durchführen kann. Dabei handelt es sich um folgende Registerkarten:
Allgemein Sie können einen Terminaldienste-Zielserver und den Benutzernamen
angeben, mit dem Sie die Verbindung zu diesem Server aufbauen möchten. Außerdem
besteht die Möglichkeit, Anmeldeinformationen zu speichern und die aktuelle Konfi-
guration zur späteren Wiederverwendung in einer RDP-Datei zu speichern.
Anzeige Auf der Registerkarte Anzeige können Sie die Fenstergröße für die Anzeige
des Remotedesktops und die Farbtiefe festlegen. Höhere Auflösungen und größere
Farbtiefen erfordern eine höhere Leistung der Terminaldienste und mehr Netzwerk-
ressourcen. Wie bereits beschrieben, können Sie die maximale übertragene Farbtiefe
im Eigenschaftsdialogfeld einer RDP-Tcp-Verbindung einstellen.
Lokale Ressourcen Auf dieser Registerkarte können Sie angeben, welche lokalen
Ressourcen in der Terminaldienstesitzung verfügbar sein sollen, wie zum Beispiel
Festplattenlaufwerke, Drucker, Plug & Play-Geräte und serielle Anschlüsse. Außerdem
können Sie festlegen, ob Soundereignisse in der Terminaldienstesitzung zum Client-
computer zurück übertragen werden und wie Windows-Tastenkombinationen wie zum
Beispiel
ALT+TAB funktionieren.
Programme Legen Sie auf der Registerkarte Programme fest, welche Anwendung
bei der Herstellung einer Verbindung gestartet werden soll.
Erweitert (richtig: Leistung) Um die Leistung einer Terminaldienstesitzung zu opti-
mieren, können Sie auf dieser Registerkarte eine Übertragungsrate auswählen und die
Remotedesktopdarstellung anpassen. Zu den verfügbaren Übertragungsraten gehören
die Einstellungen Modem (28,8 kBit/s), Modem (56 kBit/s), Breitband, LAN und Benut-
zerdefiniert. Außerdem können Sie nach Bedarf die Kontrollkästchen Desktophinter-
grund, Schriftartglättung, Desktopgestaltung, Fensterinhalt beim Ziehen anzeigen,
Menü- und Fensteranimation, Designs und Bitmapzwischenspeicherung aktivieren. Je
mehr dieser Optionen Sie aktivieren, um so größer wird die Belastung des Netzwerks.
Leistung (richtig: Erweitert) Auf der Registerkarte Leistung können Sie festlegen,
ob die Identität des Terminalservers, mit dem Sie eine Verbindung herstellen wollen,
überprüft wird. Außerdem können Sie Einstellungen für ein Terminaldienstegateway
vornehmen. Über die Konfiguration des Terminaldienstegateways erfahren Sie in Lek-
tion 2 mehr.
Drucker lassen sich zwar auf der Registerkarte Lokale Ressourcen des Dialogfelds Remote-
desktopverbindung einbinden, aber die ausführlichste Möglichkeit zur Konfiguration von
Druckern ist in den Gruppenrichtlinien zu finden. Wie aus Abbildung 12.12 hervorgeht, sind
unter dem Knoten Computerkonfiguration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Windows-
Komponenten\Terminaldienste\Terminalservernf Richtlinien zur Druckerumleitung ver-
fügbar.
Lektion 1: Konfigurieren der Terminalserver 609
Abbildung 12.12 Druckerumleitungsrichtlinien
Diese Richtlinien können Sie folgendermaßen verwenden:
Standardclientdrucker nicht als Standarddrucker in einer Sitzung festlegen
Ermöglicht Ihnen die Verwendung des Druckers, der auf dem Terminalserver als
Standarddrucker konfiguriert ist, als Standarddrucker, statt des Standarddruckers des
Clients.
Clientdruckerumleitung nicht zulassen Deaktiviert die Druckerumleitung voll-
ständig.
Verhalten des Terminalserver-Fallbackdruckertreibers angeben Ermöglicht dem
Terminalserver die Wahl eines anderen Druckers, falls Sie für den Drucker des Clients
keinen passenden Druckertreiber auf dem Terminalserver installiert haben.
Zuerst Easy Print-Druckertreiber der Terminaldienste verwenden Das Stan-
dardverhalten der Terminaldienste. Stellen Sie diese Richtlinie auf Deaktiviert, falls
sich mit dem Easy Printer-Druckertreiber Probleme ergeben.
Nur Standardclientdrucker umleiten Ist nützlich, wenn die Benutzer auf ihren
lokalen Computern mehrere Drucker installiert haben, aber nur den Standarddrucker
verwenden sollen.
Terminaldienstprofile
In ihrer Standardeinstellung erstellen die Terminaldienste ein neues Benutzerprofil, sobald
ein Benutzer das erste Mal eine Verbindung herstellt. Diese Benutzerprofile beanspruchen
auf den Datenträgern sehr viel Speicherplatz, wenn ein bestimmter Terminalserver von vie-
len Benutzern verwendet wird. Viele Administratoren sehen sich vor dieses Problem gestellt.
Der erste Schritt ist, die Größe eines Terminaldienstprofils durch die Vergabe von Kontin-
genten einzuschränken. Der umfassendste Weg zur Implementierung von Kontingenten führt
über den Ressourcen-Manager für Dateiserver, ein Feature von Windows Server 2008. Der
zweite Schritt ist die Erstellung von terminaldienstspezifischen servergespeicherten Benut-
zerprofilen durch die entsprechende Konfiguration der Richtlinien unter Computerkonfigu-
ration\Richtlinien\Administrative Vorlagen\Windows-Komponenten\Terminaldienste\Termi-
nalserver\Profile. Mit diesen Richtlinien können Sie ein Stammverzeichnis (auch Basisver-
zeichnis genannt) und einen Pfad für servergespeicherte Terminaldienste-Benutzerprofile
festlegen und angeben, ob auf dem Terminalserver verbindliche Profile verwendet werden.
Microsoft empfiehlt Organisationen, die bereits servergespeicherte Profile verwenden, die
Konfiguration der entsprechenden Terminaldienstprofilrichtlinien. Die Verwendung von

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