Die Vereinten Nationen: Keine Organisation von Demokratien

Johannes Varwick und Manuel Wäschle

Die Vereinten Nationen (UN) bilden mit 193 Mitgliedstaaten die größte internationale Regierungsorganisation und können damit zumindest quantitativ einen universellen Geltungsanspruch für sich reklamieren. Die Zusammensetzung der UN hat sich seit ihrer Gründung 1945 gewandelt. Während autokratische Staatsformen bis in die 1980er Jahre noch den globalen Regelfall darstellten, änderten sich die Mehrheitsverhältnisse spätestens mit der dritten und vierten Demokratisierungswelle der 1970er bzw. 1990er Jahre. Gleichwohl ist das Wort Demokratie nicht in der UN-Charta zu finden. Vielmehr heißt es in Artikel 4 der Charta, dass „alle friedliebenden Staaten“ ...

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