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Kapitel 6
Weitere Zeichenbefehle
Neben den grundlegenden einfachen Zeichenbefehlen LINIE, KREIS und BOGEN
gibt es noch viele, die komplexere Objekte erstellen. Hier ist als Erstes der Befehl
P
LINIE zu erwähnen, der eine zusammengesetzte Kurve erstellt, die Polylinie. Sie
besteht aus Linien- und Bogensegmenten. Den Befehl R
ECHTECK haben Sie schon
benutzt; er generiert eine spezielle, eben rechteckige Polylinie. Der Befehl P
OLY-
GON erzeugt regelmäßige Vielecke, die vom Objekttyp her wiederum Polylinien
sind. Auch der Befehl R
ING erzeugt eine Polylinie, bestehend aus zwei Halbkrei-
sen und versehen mit einer Breite. Die Breite ist auch eine wesentliche neue
Eigenschaft der Polylinie: Die Breite kann sogar an jedem Segmentende unter-
schiedlich sein.
Neben der Polylinie gibt es als Objekte, die eine flächige Füllung aufweisen, noch
das Band und das Solid. B
AND ist ein eher seltener Befehl, SOLID ist für flächige
Füllungen gut geeignet.
Aber auch mit dem Befehl L
INIE ist noch nicht alles ausgeschöpft, was wie eine
Linie aussieht. Sie erzeugen eine Linie, die an einem Ende unendlich lang ist,
mit dem Befehl S
TRAHL, und sollen beide Enden für eine Hilfs- oder Konstruk-
tionslinie unendlich lang sein, benutzen Sie den Befehl K
LINIE. Mehrfache paral-
lele Linien lassen sich als Multilinie mit dem Befehl M
LINIE zeichnen. Anstelle
des Befehl M
LINIE gibt es in der LT-Version die Doppellinie mit dem Befehl
D
LINIE.
6.1 BOGEN
Bisher haben Sie noch keinen Bogen zu zeichnen brauchen, weil Sie sich immer
mit gestutzten Kreisen aushelfen konnten. Das ist in der Regel auch korrekt. Nur
manchmal braucht man eben doch den Bogenbefehl, und deshalb hier kurz der
Befehl mit seinen Optionen.
Seit Version 2014 gibt es die Möglichkeit, die Laufrichtung des Bogens durch Drü-
cken der
(Strg)-Taste umzukehren. Bei den nachfolgenden Funktionen müssen Sie
dann vor Eingabe des letzten Bestimmungsstücks die
(Strg)-Taste drücken und
halten. Dies wirkt aber nur, wenn die letzte Eingabe nicht per Tastatur, sondern
grafisch interaktiv erfolgte.
Kapitel 6
Weitere Zeichenbefehle
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Die verschiedenen Bogenoptionen zeigen Abbildung 6.1 und folgende. Darin
bedeuten M = Mittelpunkt oder Zentrum des Bogens, S = Startpunkt und E = End-
punkt des Bogens. Die Bogenoptionen rufen Sie am bequemsten über das Flyout
im Register S
TART|ZEICHNEN auf. Dort sind die Optionen dann schon entspre-
chend voreingestellt. Die Standard-Bogen-Option erzeugt den Bogen aus drei auf-
einanderfolgenden Punkten, dem Startpunkt, einem weiteren Punkt auf dem
Bogen und dem Endpunkt.
Abb. 6.1: Standard-Bogenkonstruktion
Die nächsten drei Bogen-Optionen beginnen alle mit dem Mittelpunkt des Bogens
und dann mit dem Startpunkt. Der Bogen läuft im Fall der Sehnenlänge immer im
Gegenuhrzeigersinn. Die negative Sehnenlänge wird im Uhrzeigersinn gerechnet.
Abb. 6.2: Bogenkonstruktionen mit Start- und Mittelpunkt
Die nächsten drei Optionen beginnen alle mit Startpunkt und Endpunkt. Darauf
folgen dann als weitere Optionen W
INKEL oder RICHTUNG oder RADIUS.
ZEICHNEN UND BESCHRIFTUNG Icon Befehl Kürzel
S
TART|ZEICHNEN BOGEN B
6.1
BOGEN
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Abb. 6.3: Bogenkonstruktionen mit Start- und Endpunkt
Die nächsten drei Optionen entsprechen geometrisch den obersten Optionen, nur
ist hier die Reihenfolge von Mittelpunkt und Startpunkt vertauscht. Sie benutzen
die Optionen je nach den konstruktiven Gegebenheiten.
Abb. 6.4: Bögen mit Mittelpunkt beginnen
Als letzte Option folgt der Bogen, der sich tangential an eine vorhergehende Linie
oder einen Bogen anschließt.

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