13.8
Volumenkörper bearbeiten
639
DIFFERENZ
Hiermit werden Volumenkörper volumenmäßig voneinander subtrahiert. Das
beste Beispiel hierfür ist die Differenz zwischen dem Quader und dem Torus. Da
der Torus aber noch ein zweites Mal für die Differenzbildung mit dem Dach
gebraucht wird, sollten Sie ihn vorher einmal kopieren, damit Sie zwei Exemplare
haben. So entstehen dann die Einkerbungen im Giebel. Schauen Sie sich das
Ergebnis ggf. mit dem 3DO
RBIT und mit Schnittebenen an.
SCHNITTMENGE
Dies ist eine typische Operation aus der Mengenlehre zwischen zwei oder mehre-
ren Körpern. Die Schnittmenge ist das Volumen, das allen Körpern gemeinsam
ist. Anders ausgedrückt: Es ist die Überlappung der beteiligten Körper. Hiermit
können Sie auch Kollisionen zwischen Körpern prüfen. Ist die Schnittmenge leer,
so gibt es keine Kollision.
Abb. 13.42: Kombination einzelner Grundkörper mit booleschen Operationen
13.8.4 Volumenspezifische Editierbefehle
Diese Befehle ermöglichen nachträgliche Modifikationen der Flächen und Kanten
von Volumenkörpern. Sie sind alle in einem einzigen Befehl mit zahlreichen
Optionen enthalten: V
OLKÖRPERBEARB. Sie finden die einzelnen Funktionen im
Register S
TART in der Gruppe VOLUMENKÖRPER BEARBEITEN (Abbildung 13.43). Bei
allen Modifikationen der einzelnen Flächen eines Volumenkörpers ist zu beach-
Befehl: _subtract
Volumenkörper und Regionen, von denen subtrahiert werden soll, wählen...
Objekte wählen: Quader anklicken 1 gefunden
Objekte wählen: (Enter)
Volumenkörper und Regionen für Subtraktion wählen ..
Objekte wählen: Torus anklicken 1 gefunden
Objekte wählen: (Enter)
VEREINIG
VEREINIG
VEREINIG
DIFFERENZ
ÜBERLAG
Kapitel 13
Einführung in Standard-3D-Konstruktionen (nicht LT)
640
ten, dass nur solche Änderungen möglich sind, die zu geometrisch sinnvollen
Ergebnissen führen. Insbesondere muss sich bei Veränderungen an einer Oberflä-
che des Volumenkörpers durch Verlängern oder Verkürzen der übrigen Flächen
wieder eine sinnvolle Geometrie ergeben. Sie dürfen auch mehrere Flächen
zugleich mit den nachfolgenden Funktionen bearbeiten. Auch dann gilt wieder,
dass sich durch Verlängern oder Verkürzen der Restflächen ein geometrisch
geschlossenes Volumen ergeben muss.
Abb. 13.43: Funktionen für die Volumenkörperbearbeitung
Befehle für Flächen eines Volumenkörpers
FLÄCHEN EXTRUDIEREN .Sie können hiermit einzelne Flächen eines Volumen-
körpers extrudieren wie beim Befehl E
XTRUSION. Es kann standardmäßig senk-
Wichtig
Objektwahl bei Flächen von Volumenkörpern
Gegenüber der normalen Objektwahl in AutoCAD, wo ein Objekt immer durch
Anklicken einer sichtbaren Kante gewählt werden muss, können Flächen von
Volumenkörpern durch Klicken in die Fläche hinein gewählt werden. Damit errei-
chen Sie die in Blickrichtung nächstliegende Fläche, mit einem weiteren Klick noch
die dahinter liegende dazu usw. Wenn Sie bei gedrückter
(ª)-Taste anklicken,
werden die Objekte auch von vorne her wieder aus der Auswahl entfernt.
13.8
Volumenkörper bearbeiten
641
recht zur Fläche oder entlang einer Kurve (Pfad) extrudiert werden. Das Beispiel
zeigt eine Flächenextrusion um 20 mm mit 45° Verjüngung bei der Oberfläche
und zwei Extrusionen bei der Bodenfläche. Die erste Flächenextrusion beträgt 20
mm mit -45° und bewirkt eine Verbreiterung der Grundfläche, die zweite beträgt
50 mm mit 0° und erzeugt den Sockel.
Abb. 13.44: Schränkchen (600 x 450 x 1200 mm) mit drei Flächenextrusionen
FLÄCHEN VERSCHIEBEN .Diese Funktion ist insbesondere für innere Flächen wie
Durchbrüche oder Bohrungen interessant. Diese Durchbruchsflächen, und damit
der gesamte Durchbruch, können verschoben werden.
Abb. 13.45: Verschieben eines Torbogens
FLÄCHEN VERSETZEN . Auch diese Funktion ist wieder interessant für innere Flä-
chen oder Durchbrüche. Es kann die Oberfläche eines Durchbruchs versetzt wer-
Kapitel 13
Einführung in Standard-3D-Konstruktionen (nicht LT)
642
den und damit der Durchbruch verengt oder erweitert werden. Das Vorzeichen für
den Versetzabstand richtet sich danach, ob der Volumenkörper größer (+) oder
kleiner (-) wird. Im Beispiel wird er durch Vergrößern des Bogens kleiner.
Abb. 13.46: Flächen des Torbogens mit Abstand -1 versetzt
FLÄCHEN LÖSCHEN . Diese Funktion erlaubt, einzelne Flächen aus dem Oberflä-
chenverband zu lösen. Typische Beispiele sind das Entfernen einer Abrundungs-
fläche oder Fase. Damit wird die Kante praktisch regeneriert.
Abb. 13.47: Löschen von Flächen
FLÄCHEN DREHEN . Hier wird eine gewählte Fläche durch Drehen um eine
Achse durch zwei Punkte verändert. Die anderen Flächen werden unter Beibehal-
tung ihrer Lage entsprechend verkürzt oder verlängert.
3 Flächen über
Kanten wählen
Versetz-
abstand
-1
4 Flächen entfernt
4 Flächen entfernt
Deckfläche
entfernt
13.8
Volumenkörper bearbeiten
643
Abb. 13.48: Giebelfläche mit 45° drehen
FLÄCHEN VERJÜNGEN .Hiermit können Sie verschiedenen Flächen, beispiels-
weise auch zylindrischen Bohrungen, nachträglich eine konische Form verleihen.
Als Referenz für den Konikwinkel wird eine Bezugslinie verlangt, die sich Verjün-
gungsachse nennt.
Abb. 13.49: Verjüngung von drei Flächen eines Quaders um 5°
FLÄCHEN FARBIG AUSFÜLLEN . Diese Funktion hat Bedeutung hinsichtlich der
Schattierungs- und Render-Funktionen, mit denen die Oberflächen farbig, mit
Beleuchtungseffekten und schattiert dargestellt werden können. Dadurch kann
erreicht werden, dass nicht alle Oberflächen eines Volumenkörpers die Objekt-
farbe haben, sondern individuell unterschiedlich eingefärbt werden.
F
LÄCHEN KOPIEREN . Mit dieser Funktion lassen sich aus einem Volumenkörper
einzelne Oberflächen herauskopieren. Sie können dann beispielsweise zum Bema-
ßen verwendet werden oder für weitere Aktionen in ihre Randkurven zerlegt werden.
3 Flächen über
2 Kanten gewählt
Verjüngungsachse
= senkrechte
Kante

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