Die Kunst des Führens

Kapitel 19. Allergisch auf Weisheit

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Die ersten drei Monate an einem neuen Arbeitsplatz sind eine heikle Zeit, denn du befindest dich in der "Zone des ersten Eindrucks", in der, ob du willst oder nicht, der Beurteilungsfaktor unglaublich hoch ist.

Ich war ein neuer Vizepräsident. In Meetings vorsichtig sein. Sorgfältig zuhören. Keine kühnen Schritte machen. Das ist meine Standardprozedur, die ich normalerweise mindestens drei Monate lang befolge, bis mich jemand fragt: "Wann fängst du denn an?"

Ich habe gelernt, meine sofortige negative Reaktion auf diese Beobachtung zu ignorieren. Es ist klar, dass sie eine Veränderung wollen; warum hätten sie mich sonst eingestellt? Ich verstehe, dass sie diese Veränderung lieber früher als später sehen wollen, aber ich weiß zwei Dinge. Erstens habe ich mit 90 Tagen intensiver Beobachtung nichts anderes getan, als den Anfang zu machen. Zweitens habe ich gelernt, dass die Wahrnehmung, die in der "Zone des ersten Eindrucks" entsteht, sofort und schwer zu ändern ist.

Es gibt noch andere merkwürdige Aussagen, die mein neues Team in diesen ersten Tagen gemacht hat:

Erwähne nicht dein vorheriges Unternehmen.

Niemand sagt das so. Man sagt: "Wir sind eine einzigartige Kultur" und andere Sätze, die den Eindruck erwecken sollen, dass diese Gruppe von Menschen einen wirklich originellen Weg beschreitet. Eine andere: