FOTOGRAFIE IST REDUKTION UND ABSTRAKTION

Das einfache Bild

Um zu verstehen, wie Fotografien auf den Betrachter wirken, sollten wir uns zunächst einige physiologische Fakten ins Gedächtnis rufen.

Die menschliche Netzhaut verfügt über mehr als 100 Millionen Sehzellen, die Informationen an das Gehirn liefern. Müssten diese Reize ungefiltert verarbeitet werden, wären wir überfordert. Die Evolution hat uns davor bewahrt, indem sie ein wirksames Steuerungs- und Filtersystem entwickelt hat. Durch dieses übergeordnete Regelsystem kann Wesentliches von Unwesentlichem unterschieden werden, die aufgenommenen optischen Reize werden so geschickt gefiltert, dass der eingehende Informationsgehalt vollständig erfasst wird, ohne das Gehirn einer extremen Reizüberflutung ...

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