1Einleitung

Max Weber (1864–1920) nimmt in der Erinnerungskultur der gelehrten Welt den Platz einer Lichtgestalt ein. Das hat verschiedene Gründe. So war er maßgeblich an der Etablierung der Soziologie als einer eigenständigen Disziplin beteiligt, was umso schwerer wiegt, als sie sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Leitwissenschaft durchsetzen sollte. Doch nicht nur Webers intellektuelle und wissenschaftliche Leistung gilt als herausragend. Auch seiner Persönlichkeit wurde vielfach eine besondere Aura bescheinigt.1 Weber verkörpere gleichsam den modernen Prototyp eines Menschen, der die Wissenschaft zu seinem Beruf gemacht hat und darin mit „Leidenschaft und Disziplin“2 zu Werke ging. Sodann ist es Weber wie kaum einem anderen ...

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