Den Naturalismus illustriert Weber mittels verschiedener, vermutlich Lehmann entlehnter Beispiele einer „direkten Krafteinwirkung“ (RG, 127; vgl. RG, 131 sowie AR, 12). Damit kommt eine Vorstellungswelt in den Blick, derzufolge Kräfte von Menschen oder Tieren durch Verzehr oder Besitz ihrer Körperteile unmittelbar angeeignet werden können (vgl. RG, 131f). Die Bezugnahme auf ein Herz oder einen Schädel impliziert somit keinen Verweisungszusammenhang auf eine ihnen externe Bedeutung oder Kraft. Vielmehr wird letztere mit ihnen identifiziert; so wie ein naturalistisches Verständnis der Seele besagt, dass diese der Atem oder der Puls eines Menschen ist (vgl. RG, 127). Schon bei Lehmann konnte Weber lesen, dass es sich hierbei nicht um „Symbole“ ...

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