Webers Charakterisierung der Mystik greift somit Elemente auf, die bereits von Ritschl zur Kennzeichnung mystischer Frömmigkeit geltend gemacht worden sind. Das gilt in erster Linie für die affekttheoretische Ausrichtung dieser Frömmigkeitsrichtung. Was deren Gesamtbeurteilung betrifft, grenzt sich Weber jedoch – zumindest partiell – von der Position des Theologen ab. Die Mystik erscheint in seinem Denken in einem weniger düsteren Licht. Von einer positiven Würdigung derselben kann jedoch gleichwohl nicht die Rede sein, was sich auch an den Religiösen Gemeinschaften verdeutlichen lässt, denen wir uns nun zuwenden.

Der gedankliche Horizont, innerhalb dessen Weber die Mystik in den Religiösen Gemeinschaften entfaltet, ist gegenüber der Protestantischen ...

Get Die Religionshermeneutik Max Webers now with the O’Reilly learning platform.

O’Reilly members experience books, live events, courses curated by job role, and more from O’Reilly and nearly 200 top publishers.