Die Schönheit des Vergänglichen

RÄUME IN SZENE GESETZT: LICHT IM DUNKEL DER VERGANGENHEIT

Verlassene morbide Räume haben mich von jeher fasziniert. Sie waren auch das erste Opfer meiner fotografischen Begierde. Die politische Wende 1989 und die im Zuge der Wiedervereinigung verlassenen alten Liegenschaften rund um Berlin eröffneten mir einen unbegrenzten Fundus an Motiven der Vergänglichkeit.

Nach dreißig Jahren der Beschäftigung mit diesem Thema wurde ich natürlich oft gefragt, wann denn nun Schluss damit sei und ob ich nicht genug davon hätte. Die Antwort lautet eindeutig nein – aus zwei Gründen: Erstens ist Vergänglichkeit ein fließender, nie endender Prozess. Das bedeutet: Der gleiche Raum, das gleiche Motiv kann ein Jahr später schon wieder völlig anders aussehen. Ich ...