Ulrich Lappenküper

Prekäres Vertrauen

François Mitterrand und Deutschland seit 1971

1. Theoretische Vorbemerkungen

Schon Plato hat in seiner „Politeia“ die Notwendigkeit von Vertrauen zwischen Herrschern und Beherrschten als Vorbedingung einer zivilen Gesellschaft apostrophiert. Heute hat das Thema in der soziologischen, politikwissenschaftlichen und philosophischen Forschung geradezu Hochkonjunktur, und auch die Geschichtswissenschaft nimmt sich seiner immer intensiver an. Was aber ist Vertrauen? Ganz allgemein könnte man mit Eric M. Uslaner von einer moralischen Größe sprechen – dem Glauben an den Anderen und dem Willen, entsprechend zu handeln, in der Hoffnung, dass dieser ebenfalls so agiert126. Von diesem Generalvertrauen zu unterscheiden ...

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