Book description
Was machen Philosophen und Soziologen, Historiker, Literaturwissenschaftler und Linguisten, wenn sie Diskurse untersuchen? Wie operationalisieren sie ihre Analysen? Wie bestimmen sie ihre Kategorien? Welche Erkenntnisinteressen haben sie? Und wie bewegen sie sich im interdisziplinären Raum, der zwangsläufig entsteht, wenn Diskurs die Perspektive wissenschaftlichen Interesses ist? Die Aufsätze des vorliegenden Bandes gehen diesen Fragen nach. Es handelt sich um überarbeitete Vorträge, die auf zwei Tagungen des Tagungsnetzwerks "Diskurs - interdisziplinär" gehalten wurden. Die Beiträge beschreiben und erklären die Struktur von Diskursen als Sinngebungsinstanzen auf der Basis eines gemeinsamen Grundverständnisses von „Diskurs“ in theoretisch-methodischer und in empirischer Hinsicht. Insofern diese Zugänge aus der Perspektive unterschiedlicher Disziplinen diskutiert werden, fragen sie zugleich auch nach Schnittstellen und Grenzen von Transdisziplinarität und danach, wie das Phänomen als solches zustande kommt und was "interdisziplinär" bedeutet.
Table of contents
- Diskursmuster
- Titel
- Impressum
- Inhaltsverzeichnis
- Diskursanalyse multidisziplinär
-
I. Grundlagen und Kategorien
-
Grundbegriffliche Entscheidungszumutungen in Foucaults Aussagenanalyse
- 1 Der Terminus „Diskurs“ und das Fach Philosophie
- 2 Aussagenanalyse als Weg zur Individualisierung von Diskursen
-
3 Grundbegriffliche Entscheidungszumutungen einer Aussagenanalyse
- 3.1 Die Aussage nicht vergessen – Oder: Auf der Ebene der Aussagen spielt die Musik
- 3.2 Vorsicht vor Semantizismus! – Oder: Auf allen Achsen seiner Formierung ist ein „Diskurs“ nicht nur ein inhaltliches, sondern vor allem ein die Formen betreffendes Phänomen
- 3.3 Der Rahmen namens „Archiv“ ist keine Nebensache – Oder: Eine methodische Herausforderung wird klarer, wenn man „Archiv“ mit „Korpus“ übersetzt
- 3.4 Über aktuelle Diskurse lässt sich im Prinzip nicht reden – Oder: Aussagen- und Diskursanalysen bedürfen eines historischen Abstands
- 3.5 Ein Diskurs ist kein Diskurs – Oder: Die ausschlaggebende Verfahrensweise der Aussagenanalyse und der Untersuchung der Formation von Diskursen ist der Vergleich
- 3.6 Nicht Verbindungen sind zu suchen, sondern Differenzen – Oder: Im ersten Schritt ergeben im Feld der Aussagen, bei der Individualisierung von Diskursen, nur die Unterschiede eine Kontur
- 3.7 Diskurse sind nichts zwischen Akteuren Praktiziertes – Oder: Zwischen Aussagenanalyse und Sozialempirie klafft ein epistemischer Bruch
- 3.8 Obacht bei der Überschrift „Kulturwissenschaft“! – Oder: Aussagen- und Diskursanalysen halten an Unterschieden zwischen Empirie und Lektüre fest, wohingegen das Paradigma „Kultur“ diese Unterschiede einebnet
- 3.9 Keine Latenzforschung! – Oder: Diskursanalyse hält sich mit Deutungen zurück, sie bleibt bei den Oberflächen
- 4 Schluss
- 5 Literatur
- Die Wissenssoziologische Diskursanalyse im Feld der sozialwissenschaftlichenDiskursforschung
- Die Analyse von Argumentationsmustern als Beitrag zur „transtextuell orientierten Linguistik“
- Entdeckungsprozeduren – Oder: Wie Diskurse auf sich aufmerksam machen
-
Lexik und Grammatik der Agonalität in der linguistischen Diskursanalyse
- 1 Einleitung
- 2 Gesellschaftspolitischer Anspruch der linguistischen Diskursanalyse (LDA)
- 3 Untersuchungsprogramm der pragma-semiotischen Textarbeit
- 4 Erkenntnisinteresse der pragma-semiotischen Textarbeit
- 5 Linguistische Diskursanalyse im Paradigma der pragma-semiotischen Textarbeit: Vom Textkorpus als Diskursausschnitt bis zur Bestimmung agonaler Zentren
- 6 Die Verfahrensschritte im Einzelnen: Benennung des Diskursthemas, Generierung von Subthemen und Bestimmung von Konzepten als agonale Zentren
- 7 Notwendige und hinreichende Bedingung für das Ansetzen eines handlungsleitenden Konzepts
- 8 Fazit
- 9 Literaturverzeichnis
- Metaphern der Selbstermächtigung - Max Stirners Philosophie des Einzigen als Bezugsstelle einer diskursiven Bewegung der Spätmoderne
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Grundbegriffliche Entscheidungszumutungen in Foucaults Aussagenanalyse
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II. Diskurs – Kultur – Geschichte
- Kritisches Medium oder diskursives Element? - Eine Erkundung des Verhältnisses von Diskurs, Literaturwissenschaft und interkultureller Literatur am Beispiel von Feridun Zaimoglus Leyla
- ‚Kollektives Gedächtnis‘ als Gegenstand einer integrierten Kulturanalyse - Kulturlinguistische Überlegungen am Beispiel
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Transformation von Wissen im historiographischen Diskurs - Die Origo gentis-Narrationen des frühen Mittelalters – Eine Skizze
- 1 Einleitung – Geschichte erzählen
- 2 Korpus – Die frühmittelalterliche Historiographie
- 3 Methode und Vorgehen – Transformationsforschung, Narratologie und Historische Semantik
- 4 Beispiele – Bedas Kirchengeschichte und Gregors Geschichte der Franken
- 5 Ausblick – Transformationsgeschichten
- 6 Literaturverzeichnis
- Ausgangspunkte einer Historischen Semantik des Politischen für das 20. Jahrhundert
- „Kulturelle Artefakte“ als Gegenstand der Diskursforschung
-
Gefühle zwischen Pragmatik, Grammatik und Idiomatik - Ein Beitrag zur Methodologie einer emotiven Diskursgrammatik
- 1 Sprache der Emotionen und Emotionen der Sprache
- 2 Diskurse, Agonalität und emotive Verdichtungen
- 3 Emotionen als Erlebnisschema, Konstruktionsmuster und Textweltstruktur
- 4 Musterermittlung im kontrastiv-korpusgesteuerten Verfahren
- 5 Ungewissheit im Getto: Eine exemplarische Analyse der Tagebücher Oskar Rosenfelds
- 6 Fazit
- 7 Literaturverzeichnis
-
Das Vokabular im diskurshistorischen Vergleich: Skizze einer korpuslinguistischen Untersuchungsheuristik
- 1 Einleitung
- 2 Datengeleitete Korpuslinguistik als induktive Methodik der Diskursanalyse
-
3 Frame-Semantik als Diskurssemantik: lexikalisch-semantische Zugänge im diskurshistorischen Vergleich
- 3.1 Frames und ihre Strukturkonstituenten: ‚induktive‘ vs. ‚deduktive‘ Kategorienbildung
- 3.2 ‚Deduktive‘ Kategorienbildung I: das Verfahren der Hyperonymtypenreduktion
- 3.3 ‚Deduktive‘ Kategorienbildung II: FrameNet als Untersuchungsheuristik
- 3.4 ‚Induktive‘ Kategorienbildung: Prädikations- und Kollokationsanalyse als korpusgesteuertes Verfahren
- 4 Auf dem Weg zu einer diskurssemantischen Untersuchungsheuristik: Schlussbemerkungen
- 5 Literatur
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III. Akteure
- Die EIN-Text-Diskursanalyse - Unter welchen Umständen kann ein einzelner Text Gegenstand einer diskurslinguistischen Untersuchung sein?
- Sozialwissenschaftliche Methoden indiskurslinguistischen Analysen - Am Beispiel eines Korpus aus Texten von inoffiziellen Mitarbeitern der DDR-Staatssicherheit
- Konstitution von Denkkollektiven und kollektive Selbstvergewisserung durch abgrenzende Metadiskurse: Was kann die aktuelle Diskursforschung von Ludwik Flecks Theorie der Denkstile lernen?
- Zum Einbezug teilnahmeorientierter Realisationen in die linguistische Diskursanalyse - Eine Darstellung am Beispiel des Konzepts ‚ostdeutsch‘ im Diskurs zur „Wiedervereinigung“
-
Von Wagner bis Hitler – ein deutscher Diskurs
- 1 Prolog
- 2 Fragen des ideologischen Diskurses
- 3 Die Sprecher und ihr Gesprochenes – erste Antwortversuche
- 4 Versuch einer Antwort auf die zweite Frage Foucaults: Von welchem institutionellen Rahmen aus wird gesprochen?
- 5 Literaturverzeichnis
-
IV. Kontrastive Diskursanalyse
- Kontrastive Diskursanalyse softwaregestützt
- Kontrastive Diskurslinguistik – Werkstattbericht zur Analyse von deutschen und polnischen Wikipedia-Artikeln - Standortbestimmung – Eine reflektierende Vorbemerkung
- Autorinnen und Autoren
Product information
- Title: Diskurs – interdisziplinär
- Author(s):
- Release date: April 2015
- Publisher(s): De Gruyter Akademie Forschung
- ISBN: 9783110380132
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