Kapitel 3Eine bereits geschriebene Zukunft neu entwerfen
Im Mai 1997 durchschritt Malcolm Burns, ein drahtiger Australier mit sanfter Stimme, den Raum, in dem zirka 100 leitende Angestellte, Manager und Gewerkschaftler saßen, und verkündete etwas völlig überraschend und ungewöhnlich laut, sodass sich viele der Anwesenden fragten, was denn mit dem technischen Leiter ihres Unterneh-mens, BHP New Zealand Steel, los sei.
Die meisten von ihnen kannten Burns nur dem Namen nach. Als er seine Stelle bei dem Stahlunternehmen antrat, verpasste ihm die Lokalpresse den Spitznamen »Slash and Burns« (slash-and-burn: Brandrodung), weil er für drastische Kürzungen und Massenentlassungen bekannt war. Viele Manager und Mitarbeiter waren der festen Überzeugung, er wolle das Werk schließen.
Dem Anschein nach hatte das Werk wirklich keine Chance mehr, weshalb die einzig logische Konsequenz seine Schließung war. Es war zu klein, um von Massenproduktionsvorteilen zu profitieren, weshalb es relativ teuren Stahl produzierte. Anders als andere Stahlunternehmen, die ihr Geld damit verdienen, dass sie den erzeugten Stahl nur im eigenen Land verkaufen, exportiert BHP New Zealand zwei Drittel seiner Produktion und ist deshalb den internationalen Preisschwankungen auf dem Stahlmarkt ausgesetzt. Zwischen 1989 und 2004 fiel der internationale Stahlpreis auf den niedrigsten Stand aller Zeiten.
Ian Sampson, Personalchef des Werks, erzählte uns:
»Im Nachhinein betrachtet ist klar, dass wir Unmögliches von unseren ...
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