Den versammelten Bürgern auf dem Forum wurden in der Rede noch einmal die Leistungen des Verstorbenen und der familiären Vorfahren vor Augen geführt und damit immer wieder die römische Geschichte und die maßgeblichen Normen vergegenwärtigt. Für die Zuhörerschaft und besonders die Senatsaristokratie waren die den Redner rahmenden Ahnen nicht nur ein eindrucksvolles Bild, sie waren zugleich eine Mahnung, nach eben demselben Ruhm zu streben und diesen sogar gegenbenenfalls noch zu übertreffen. Die solchermaßen inszenierte Geschichte war Teil der römischen Erinnerungskultur und zugleich sicht- und hörbarer Ausdruck des kompetitiven Ringens der Senatsaristokratie um Prestige und Ansehen.582 Insofern mag es nicht verwundern, dass die laudatio funebris ...
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