Ulrich Niggemann

›Peuplierung‹ als merkantilistisches Instrument: Privilegierung von Einwanderern und staatlich gelenkte Ansiedlungen

I Merkantilismus und Kameralismus in Deutschland

Die Perzeption von Migration durch Fürsten und Staaten war stets mitgeprägt von sich verändernden Diskursen. Ob Migranten als unerwünscht abgelehnt oder als Bereicherung willkommen geheißen wurden, hing nicht zuletzt auch von der Selbstwahrnehmung des aufnehmenden Staates, seinen politischen Zielsetzungen und den grundlegenden Konzeptionen und Vorstellungen von einer funktionierenden Gesellschaft ab. Im Deutschland des 17. und 18. Jahrhunderts erwiesen sich insbesondere die wirtschaftspolitischen Leitvorstellungen, die man trotz ihrer Diversität unter den Begriffen ...

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