Vorwort

Das Strukturmerkmal der Ikonizität wurde in der linguistischen Erforschung von Gebärdensprachen lange Zeit allgemein vernachlässigt. Dies beruht einerseits darauf, dass die meisten linguistischen Arbeiten über Gebärdensprachen strukturalistischen Ansätzen folgten und – ähnlich wie zuvor in der Erforschung von Lautsprachen – in der Nachfolge Saussures die Arbitrarität sprachlicher Zeichen in den Vordergrund rückten. Andererseits musste sich die Gebärdensprachforschung lange gegenüber dem Vorwurf zur Wehr setzen, Gebärdensprachen gehörten nicht zu den natürlichen Sprachen, sondern hier läge ein unmittelbar bildhaftes „Reden mit Händen und Füßen“ vor. Um diesem Vorwurf zu begegnen, war die linguistische Gebärdensprachforschung bemüht, nachzuweisen, ...

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