Jamie Oliver beschrieb sich selbst einmal als »professioneller Aufmischer« – und diese Selbsteinschätzung war auch nicht ganz falsch.
Seine ganze Laufbahn hindurch war er in den Augen der Öffentlichkeit eine umstrittene Person, an der sich die Geister schieden. Zu Anfang waren die Kritiken eher unbedeutend und trivial – normalerweise drehten sie sich um die Frage, ob Oliver als Fernsehmoderator ein Naturtalent war oder die Schande der Branche mit einem Mundwerk, das um einiges schneller lief als sein Hirn.
Sicher war der Spruch »Denk nach, bevor du den Mund aufmachst« keiner, den sich der Oliver in den ersten Jahren zu Herzen genommen hatte. In einer Fernsehwelt, in der sich Moderatoren zumindest per Lippenbekenntnis zur »Political Correctness« bekannten, sprach er fröhlich von seiner Frau Jools als seine »Missus« (umgangssprachlich etwa für »Alte«; Anm. d. Übers.), und erinnerte sich an ihre erste Begegnung, indem er mit Begeisterung beschrieb, welchen Eindruck ihre »Bristol Cities« (umgangssprachlich für »Brüste«; Anm. d. Übers.) auf seinen jugendlichen Geist machten.
Allerdings schadete ihm der Mangel an Political Correctness kaum. Für jeden, der angesichts seines losen Umgangs mit Worten erschauerte, gab es andere, die seine Authentizität beklatschten und ihn zu einem frischen Windstoß in einem Fernseh-Kochuniversum erklärten, in dem noch immer weitgehend Spießbürgerlichkeit ...
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