220 Kapitel 4: Erstellen virtueller Computer
Prüfungstipp Treiber der Hyper-V-Integrationsdienste
Beachten Sie, dass es in den Integrationsdiensten keine Anpassungen oder Treiber für USB-
Geräte gibt. Lassen Sie sich in der Prüfung nicht verwirren.
Verwenden von angepassten Windows-Gästen
Wenn ein Windows-Betriebssystem wie Windows Server 2008, Windows Server 2003 mit
SP2, Windows 2000 Server mit SP4, Windows HPC Server 2008, Windows Vista mit SP1
oder Windows XP mit SP2 in einer untergeordneten Partition von Hyper-V ausgeführt wird,
dann werden die Dienste des Systemkerns im Kernmodus von Windows ausgeführt.
Der erste dieser Dienste ist der Virtualisierungsdienstclient (Virtualization Service Client,
VSC). VSCs sind im Prinzip synthetische Geräte, die in der untergeordneten Partition
installiert werden. Um die Hardwareressourcen des Hostservers verwenden zu können,
kommunizieren diese synthetischen Geräte mit dem Virtualisierungsdienstanbieter (Vir-
tualization Service Provider, VSP), der in der Stammpartition installiert wurde. VSCs und
VSPs kommunizieren über den VMBus miteinander.
Wenn Sie eines der erwähnten Betriebssysteme in einer untergeordneten Partition installie-
ren, verhält es sich folgendermaßen:
■ Sofern das Betriebssystem nicht über Hyper-V-Integrationsdienste verfügt, verwendet
es wie jedes nicht-Hyper-V-fähige Betriebssystem die emulierten Hardwaretreiber.
■ Verfügt das Betriebssystem bereits über eine Version der Hyper-V-Integrationsdienste,
kann es sofort damit beginnen, über VSCs die synthetischen Geräte zu verwenden.
In den meisten Fällen müssen Sie die Hyper-V-Integrationsdienste in der untergeordneten
Partition installieren oder aktualisieren, damit sich das Betriebssystem nicht wie ein nicht-
Hyper-V-fähiges Betriebssystem verhält, sondern wie ein Hyper-V-fähiges Betriebssystem.
Die erste veröffentlichte Version von Windows Server 2008 enthält zum Beispiel bereits eine
Version der Hyper-V-Integrationsdienste, aber da die RTM-Version (Release To Manufac-
turing) von Hyper-V bei der Veröffentlichung von Windows Server 2008 noch nicht verfüg-
bar war, ist die mitgelieferte Version der Integrationsdienste veraltet. Daher müssen Sie die
Integrationsdienste auf die RTM-Version von Hyper-V aktualisieren (Abbildung 4.3). Wie
Sie sich erinnern, haben Sie dies in Übung 4 von Lektion 2 des Kapitels 3 bereits getan.
Abbildung 4.3 Aktualisieren der Integrationsdienste
Im Fall von anderen angepassten Windows-Betriebssystemen brauchen Sie einfach nur die
Integrationsdienste zu installieren, da diese noch nicht im Betriebssystemcode vorhanden
sind. Zukünftige Versionen des Windows-Betriebssystems werden aktuelle Integrations-
dienste enthalten und können daher unter Hyper-V optimal in untergeordneten Partitionen
arbeiten.