396 Kapitel 7: Automatisieren der Verwaltung von virtuellen Computern mit Windows PowerShell
Im Gegensatz zur herkömmlichen textorientierten Befehlsumgebung, die verfügbar ist, wenn
Sie unter Windows Cmd.exe ausführen, kann Windows PowerShell direkt auf der Befehls-
zeile mit .NET Framework-Objekten arbeiten. Außerdem ist Windows PowerShell erweiter-
bar, weil zusätzliche Cmdlets erstellt und als Snap-In-DLL geladen werden können.
Windows PowerShell wird als Feature von Windows Server 2008 installiert. Um das Feature
hinzuzufügen, können Sie auf einer Vollinstallation von Windows Server 2008 den Server-
Manager oder die Seite Aufgaben der Erstkonfiguration verwenden. Bei der Auswahl des
Features Windows PowerShell wird unter dieser Version von Windows Server 2008 automa-
tisch auch das Feature .NET Framework 3.0 gewählt, um Windows PowerShell zu unterstüt-
zen. Das ist einer der Gründe dafür, warum Windows PowerShell nicht auf Server Core ein-
setzbar ist: Das .NET Framework funktioniert in dieser Edition von Windows Server nicht
auf Server Core.
Updatehinweis Windows PowerShell und Server Core
Microsoft hat intensiv daran gearbeitet, eine spezielle Version von .NET Framework zu ent-
wickeln, die sich in Windows Server 2008 R2 auf Server Core einsetzen lässt. Die aktuelle
Version von .NET Framework weist Abhängigkeiten von der grafischen Benutzeroberfläche
auf, die den Einsatz auf Server Core unmöglich machen. Die Version in Windows Server
2008 R2 weist diese Abhängigkeiten nicht mehr auf und kann daher auch auf Server Core
laufen. Daher können Sie Windows PowerShell auf einer Server Core-Installation von Win-
dows Server 2008 R2 verwenden.
Nach
der
Installation
ist
Windows
PowerShell
im
Start-Menü
unter
Alle
Programme
zugäng-
lich. Allerdings empfiehlt es sich, dieses Tool zur Schnellstartleiste hinzuzufügen, weil Sie
es
starten
müssen,
um
Cmdlets
auszuführen.
Verwechseln
Sie
aber
das
Windows
PowerShell-
Befehlsfenster nicht mit dem Cmd.exe-Fenster, das unter Windows Eingabeaufforderung
heißt. Standardmäßig hat das Cmd.exe-Fenster einen schwarzen Hintergrund und zeigt vor
der eigentlichen Eingabeaufforderung den aktuellen Pfad an. Das Windows PowerShell-
Fenster hat einen dunkelblauen Hintergrund und zeigt ebenfalls den aktuellen Pfad an,
allerdings mit den vorangestellten Buchstaben PS (Abbildung 7.2; zur besseren Lesbarkeit
wurden in diesem Buch die Standardfarben in schwarzen Text auf weißem Grund geändert).
Abbildung 7.2 Das Windows PowerShell-Befehlsfenster
Beachten Sie, dass zwei Windows PowerShell-Verknüpfungen verfügbar sind, wenn Sie
Windows PowerShell auf einer x64-Plattform einsetzen, beispielsweise auf einem Hyper-V-
Host. Die erste verweist auf Windows PowerShell und die zweite auf Windows PowerShell
(x86). Diese zweite Version führt nur 32-Bit-Befehle aus. Vielleicht müssen Sie diese Ver-
sion verwenden, wenn Sie in Ihrem Netzwerk noch 32-Bit-Systeme einsetzen.