Doris Pany kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. Ihre Gegenüberstellung der wirkungsästhetischen Modelle von Iser und (dem späten) Barthes lässt sich als Untersuchung der Funktion des Lese(r)Modells für den jeweiligen Theoriebau verstehen. Wie sie aufzuzeigen vermag, „behandelt Barthes den Rezipienten in seiner Analyse als ein heuristisches Konstrukt, das sich dadurch kennzeichnet, dass ihm eine potentiell uneingeschränkte Menge diskursiver, allgemein kultureller und literarischer Codes zugeordnet ist“ (Pany 2000: 91). Sie deutet den Barthes’schen Leser moderner Texte also auf ontologischer Ebene als nicht-reales (heuristisches) Modell, was sich mit ihrem starken Bezug auf die Publikationen Barthes nach „S/Z‟, also ab ca. 1970 erklären lässt. Zu ...
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