Lichtqualität

Kein Foto ohne Licht. Doch das Verhältnis zwischen Licht und Fotografie ist stärker und subtiler, als es diese platte Aussage suggeriert. Alle möglichen Fotomotive stehen und fallen mit der Lichtqualität. Wenn der Fotograf Licht kreativ und einfühlsam wahrnimmt, werden großartige Aufnahmen möglich, egal von welchem Motiv. Stupider und gewöhnlicher Umgang mit Licht lässt hingegen auch die Fotos stupide und gewöhnlich geraten.

Da Sie dieses Buch lesen, stimmen Sie wohl zu, dass die Lichtqualität für gute Fotos sehr wichtig ist. Dem kann man kaum widersprechen. Diese Einschätzung wirft allerdings weitere Fragen auf: Was ist diese mysteriöse »Qualität« von Licht? Und was ist das überhaupt für ein mysteriöser Stoff, dieses »Licht«?

Licht verstehen

Alles, was Sie sehen – außer es ist völlig schwarz –, ist eine Lichtquelle. Sonst wäre die Welt um uns unsichtbar. Sichtbare Dinge sind entweder transmittierende Lichtquellen, wie zum Beispiel die Sonne, eine Glühbirne oder ein Blinker, oder reflektierende Lichtquellen.

Alles, was selbst kein Licht erzeugt, ist im Grunde eine reflektierende Lichtquelle. Wenn Sie ein Modell beleuchten und dieses Licht für ein Foto nutzen, ist das Modell eine reflektierende Lichtquelle.

Eigentlich sehen wir nicht die Dinge selbst. Damit ein Objekt sichtbar wird, muss es beleuchtet werden. Tatsächlich sehen wir nur Licht, das scheinbare Umrisse, Formen, Farben und so weiter erzeugt. Das Licht umschmeichelt die Dinge, um sie sichtbar zu machen. Deshalb ...

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