Die Farbe des Lichts

Fast alle Menschen reagieren intuitiv emotional auf die Farbe des Lichts. Licht, das als warm wahrgenommen wird, erhellt Szenen, die eher als angenehm, freundlich oder gar intim empfunden werden, vorausgesetzt, das Licht wird nicht allzu warm. So wirken Landschaftsbilder, die zur Goldenen Stunde aufgenommen wurden, durch das warme Licht fast immer attraktiv.

Umgekehrt wirkt Licht, das als kühl wahrgenommen wird, nicht anziehend und verleiht einem Foto emotionale Distanz. Doch unter bestimmten Umständen ist diese emotionale Kühle genau das, was ein bestimmtes Bild braucht.

Aufgrund dieser großen psychologischen und emotionalen Bedeutung ist die Frage, wie die Lichtfarbe auf der Skala zwischen warm und kalt wahrgenommen wird, sehr wichtig für die Fähigkeit des Fotografen, sich die Wirkung der Beleuchtung auf ein Foto vorzustellen.

Dennoch scheinen die Begriffe »warm« und »kühl« etwas vage. Was ist damit gemeint?

Die Farbtemperatur des Lichts wird in Kelvin (K, einem Inkrement der Temperatur der Celsius-Skala) gemessen, und zwar als die Temperatur eines theoretischen schwarzen Körpers, die bei einer bestimmten Lichtfarbe abgestrahlt wird. Je niedriger die Farbtemperatur, desto wärmer wirkt das Licht; je höher die Temperatur, desto kühler wirkt es.

Sehr warmes Licht von etwa 1500 K wirkt ziemlich rötlich, relativ warmes Licht von 3000 bis 4000 K gelblich und alles, was über 7500 K liegt, wird als blau wahrgenommen. Tageslicht variiert beträchtlich, doch in der ...

Get Licht und Beleuchtung im Fokus now with the O’Reilly learning platform.

O’Reilly members experience books, live events, courses curated by job role, and more from O’Reilly and nearly 200 top publishers.