Licht und Einfarbigkeit

Die (monochromatische) Schwarz-Weiß-Fotografie reduziert das Licht auf seinen Wesenskern. Die Beleuchtungsgleichung hat keine Farbvariablen mehr, kein warmes oder kühles Licht, und die Kelvin-Skala können Sie vergessen. Was bleibt, ist Licht in seiner reinsten Form, ein Marker für die Intensität, der mit größter Farbreinheit aus Hell-Dunkel-Mustern ein monochromatisches Bild zeichnet.

Es braucht etwas Disziplin, das Licht ohne Berücksichtigung seiner Farben zu beurteilen, doch genau diese Disziplin strebe ich an, wenn ich daran gehe, einfarbige Bilder zu gestalten. In Schwarz-Weiß spielt es keine Rolle, welche Farbe eine Blume hat oder wie sich die Farbe in einem bestimmten Licht ändert. Entscheidend ist, welche Muster Sie aus der Intensität des Lichts destillieren können, das das Motiv beleuchtet.

Optisch geht es in der Schwarz-Weiß-Fotografie um den Kontrast zwischen hell und dunkel. Daher ist die Beleuchtung für ein Schwarz-Weiß-Bild gewissermaßen noch wichtiger als für ein Farbbild. In Schwarz-Weiß können Sie die gestalterische Wirkung des Lichts auf keine Weise maskieren, denn außer dieser Gestaltungswirkung ist da nichts.

Abgesehen von den ganz besonderen visuellen Reizen von Schwarz-Weiß-Fotos – und diese sind selbst in der digitalen Ära beträchtlich, in der Einfarbigkeit gleichbedeutend mit der absichtlichen Simulation einer älteren Ästhetik ist – können Sie an Schwarz-Weiß-Fotos auch Ihren Sinn für Licht und Beleuchtung schulen.

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