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Interaktionskompetenz
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Eric BERNE (1910 - 1970) ging davon aus, dass sich Transaktionenr gewöhnlich in
einer bestimmten Abfolge vollziehen. Die Quellen dieser nicht zufallsbedingten Abfolge
stammen entweder aus dem Eltern-Ich (Gesellschaft), dem Erwachsenen-Ich (Umwelt-
gegebenheiten) oder dem Kindheits-Ich (persönliche Gefühlslage). Grundsätzlich unter-
scheidet BERNE offene und verdeckte Transaktionen. BERNES Untersuchungen inspirierten
Edward ALBEE ZU seinem Drama „Wer hat Angst vor Virginia Woolf.
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Transaktionen zwischen bestimmten Personen können sich natürlich auch permanent
wiederholen, sodass sie immer nach dem gleichen Muster ablaufen. Dies war der
Schwerpunkt der Analysen von BERNE. Seine Fragestellungen bezogen sich darauf, sol-
che Muster zu erkennen und aufzulösen. Es kann sich bei diesen Mustern um offene
Transaktionen, wie dem Ritual und dem Verfahren handeln, oder um verdeckte Transak-
tionen, den so genannten „Spielen". Die einfachsten Formen der offenen Transaktion
sind das Verfahren und das Ritual. „Ein Verfahren besteht aus einer Folge von einfachen
Parallel-Transaktionen auf der Ebene des Erwachsenen-Ichs mit der Absicht, die realen
Umweltgegebenheiten zu beeinflussen." Demgegenüber ist ein Ritual eine, vor allem
durch das Eltern-Ich geprägte, stereotype Folge von einfachen Parallel-Transaktionen.
(Beispiel: Grußritual: A: „Hall/T) B: „Hallet-, A: „Wie geht es Dir?") B: „Sehr gut, danke.
Und DirT, A: „Wunderbar, alles
bestens."·,
B: „Das finde ich schön, wir sehen uns", A:
„Sicher. Einen schönen Tag noch, CiacF) B: „Ciacl·"). Dies ist ein Ritual. Keinen der bei-
den Interaktionspartner interessiert es wirklich, wie es dem anderen geht. Es ist nur eine
ausführlichere Form von A: „HP) B: „HP. Sie können es ja einmal ausprobieren und ei-
nem „flüchtigen" Bekannten auf ein kurzes und flüchtig gemeintes „Hi, wie geht's?" mal
ausführlich antworten, wie es Ihnen geht. Haben Sie Mut und achten Sie dabei nur auf
seine Gestik und Mimik. Es müssten deutliche Zeichen von Irritation zu erkennen sein.
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Interessant sind aber vor allem die von BERNE als Spiele bezeichneten Transaktionen.
Spiele sind eine fortlaufende Reihe einfacher verdeckter Transaktionen, die zu einem gut
erkenntlichen, vorhersagbaren Ausgang führen. Dieser „vorhersagbare Ausgang" besteht
aus einem Nutzeffekt bzw. Lustgewinn bei einem oder allen am Spiel Beteiligten. Dieser
Nutzeffekt wird erst zum Schluss des Spieles deutlich. Spiele beginnen immer mit einer
verdeckten Transaktion, nämlich einer Abwertung des Kommunikationspartners. Spiele
laufen nicht bewusst ab und sind schwer zu entlarven.
Zwei Fragestellungen sind im Zusammenhang der Spielanalyse interessant: Warum wer-
den Spiele gespielt? und Wie kann man Spiele beenden? Spiele verfolgen immer auch
ein bewusstes oder unbewusstes Ziel. So werden Spiele gespielt, um (a) etwas zu errei-
chen, was man nicht offen anzusprechen wagt, (b) bei anderen Beachtung und Bestäti-
gung zu erfahren, (c) negative Zuwendung zu bekommen, damit man wenigstens eine
Form der Beachtung erfährt oder (d) echte Beziehungen zu vermeiden. S. KARPMAN hat
eine einfache Möglichkeit vorgestellt, Spielverläufe zu analysieren. Angelehnt am griechi-
schen Drama können Familiendramen, politische oder Unternehmens-Dramen immer
wieder auf drei Rollen zurückgeführt werden: Verfolger, Opfer und Retter. Alle drei ver-
folgen mit ihrer Rolle klare Absichten. Der Verfolger geht von der Position aus, dass er
besser ist als der andere. Er setzt dem anderen zu und sagt, was zu tun ist, um seine
Position zu bestätigen oder zu stärken. Der Retter hilft anderen. Er spielt dieses „Spiel"
aber nur, d. h. er hilft anderen nicht uneigennützig, sondern möchte die anderen ab-
hängig machen oder seine eigene Position („Ohne ihn geht es nicht") stärken. Auch das
Opfer verfolgt mit seiner Rolle klare Absichten. Seine Grundstrategie oder Grundeinstel-
lung ist: „Ich bin hilflos, du bist besser als
ietti*.
Sie wollen eigentlich gar keine echte Hil-
fe (Weswegen sie auch die Hilfe des Retters nicht annehmen), sondern spielen ihre Rol-
le, um den Kontakt mit anderen aufrecht zu erhalten. Es sind Spiele, „Spiele der Erwach-
senen"- so der Titel von BERNES Buch. Sie sind meist nicht lustig. Sie prägen und stören

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