18
Manum agere
FAYOL gilt als einer der Begründer der Managementlehre. Er betonte im Gegensatz zum
technokratischen Ansatz des Scientific Management von TAYLOR die Rolle des einzelnen
Managers und grenzt als einer der ersten die Funktionen des Managers ab. Daraus leite-
te FAYOL die Notwendigkeit einer Managementlehre ab.
16
Geistige Begründer der verhaltenstheoretischen Ansätze waren WUNDT, FECHNER, STERN,
KRAEPELIN und MÜNSTERBERG bezogen auf die individualistische Forschungsrichtung (Psy-
chotechnik) sowie die ihrer Zeit weit vorausdenkende FOLLET in Bezug auf Gruppen.
MÜNSTERBERG (1863-1916) prägt mit seinem Buch „Grundzüge der Psychotechnik"
(1914) den Begriff der Psychotechnik. Er war Schüler von Wundt, W. (1832-1920), der
das erste Institutr experimentelle Psychologie (1879) in Leipzig gründete. Mit der Psy-
chotechnik wurde versucht, die physiologischen und ergonomischen Einflussfaktoren der
menschlichen Leistung gemäß TAYLOR um die psychologischen Einflussfaktoren, wie z.B.
Belastbarkeit, Lernfähigkeit, Geschicklichkeit, Ermüdungskurve, Konzentrationsfähigkeit
und die indirekt darauf wirkenden Arbeitsplatzbedingungen, wie Lärm und Licht, zu er-
gänzen. Damit steht dieser Ansatz in Tradition zu den Überlegungen TAYLORS, der den
richtigen Mann an den richtigen Platz stellte. MÜNSTERBERG betrieb diese angewandte
Psychologie mit großem Erfolgr Industrieunternehmen. Auch in England werden durch
Charles S. MYERS (1873-1946) lange vor den Hawthorne-Experimenten Studien über Ar-
beitsmonotonie erstellt.
Mary Parker FOLLET (1868-1933) betont bereits 1918, dass der arbeitende Mensch sich
nur in der Gruppe entfalten und entwickeln könne. Sie stand nicht in Verbindung mit den
Leitern der Hawthorne-Experimente, doch deren Ergebnisse untermauern ihre Ansicht,
dass Beziehungen einen wechselseitigen Einfluss entstehen lassen, der auf die daran be-
teiligten Menschen wirkt, egal wie die formale Autorität definiert ist.r den Bereich der
Führung ist von Bedeutung, dass das von ihr formulierte 'law of situation" beachtet wird
und situativen Ansätzen somit der Vorzug gegenüber den entpersönlichten, technischen
Führungsansätzen zu geben sei. Zu ihrem Werk und ihren Ansichten siehe Graham, P.:
Mary Parker Follett - Prophet of Management, 1994.
17
Im Einzelnen sind dies: Beleuchtungsstudien (1924-1927), Montage-Schicht-
Untersuchung I (1927-1932), Montage-Schicht-Untersuchung II (1928), Mica Splitting
Test Room (1929), Interview-Programm (1928-1930), Bank Wiring Observation Room
(1931-1932).
18
Als psychologische Faktoren sind z.B. zu nennen: Wie werden Arbeiter behandelt? Wie
wird ihre Arbeit von Vorgesetzten wahrgenommen? Wie empfinden Mitarbeiter ihre Ar-
beit? Welche Identität kann in einer Gruppe entwickelt werden? Welche Gruppennormen
werden dabei aufgestellt?
19
Macharzina, K.: Unternehmensführung, 2005, S. 54.
20
Primäres Ziel ist nicht lediglich höhere Zufriedenheit, sondern effiziente Nutzung der
menschlichen Fähigkeiten. Die Idee ist, motiviertere, produktivere und zufriedenere Mit-
arbeiter zu erhalten, indem sie in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.
21
Drucker, P.: The Age of Discontinuity, 1992.
22
Fredmund MALJK (*1944) ist ein auf Management spezialisierter Wirtschaftswissenschaft-
ler, der aus der Lehre kommt und dabei jahrelang mit Hans ULRICH, dem Begründer des
St. Gallener Management-Modells, zusammenarbeitete. Seit 1977 leitet MALIK cfas Mana-
gement Zentrum St. Gallen, einem anerkannten Anbieterr Management-Consulting
und -Education. In seinem Denken ist der durch viele Schriften bekannte MAUK vor allem
durch Peter DRUCKER und Stafford BEER beeinflusst. Ihr Gedankengut versucht er über
Anweisungenr ein effektives Managementhandeln umzusetzen. Peter DRUCKER lobte
MAUK entsprechend auch in einem Interview
"Fredmund
Malik has become the leading

Get Management - Die Kernkompetenzen now with the O’Reilly learning platform.

O’Reilly members experience books, live events, courses curated by job role, and more from O’Reilly and nearly 200 top publishers.