KOVAR()
453
Wie Sie der Abbildung 11.65 entnehmen können, lässt sich auch ohne Korrelationskoeffizienten
bereits eine Abhängigkeit zwischen den Komponenten Webseitenzugriff und Bestellungen fest-
stellen.
Die Berechnung über die Funktion KORREL() liefert den Beweis, wie in Abbildung 11.64
dargestellt.
Der Korrelationskoeffizient in Höhe von 0,89 zeigt einen positiven, sehr engen Zusammen-
hang zwischen den beiden Zahlenreihen auf. Anders ausgedrückt bedeutet das, erhöht sich
die Anzahl der Webseitenzugriffe, beispielsweise durch verschiedene Marketingaktionen,
steigt auch die Anzahl der Bestellungen über das Web.
Siehe auchFISHER(), FISHERINV(), KOVAR(), KOVARIANZ.P(), KOVARIANZ.S()
CD-ROMDieses Beispiel finden Sie auf der CD-ROM zum Buch im Ordner Buch\Kap11 in den Arbeitsmappen
Regression.xls (Excel 97-2003) bzw. Regression.xlsx (Excel 2007/2010) auf dem Arbeitsblatt Korrel.
KOVAR()
COVAR()
HinweisDie Funktion KOVAR() wird in Microsoft Excel 2010 durch die Funktionen KOVARIANZ.P() und KOVA-
RIANZ.S() ersetzt. Damit wird das Ergebnis bzw. die Genauigkeit der Funktionen erhöht. Um die
Abwärtskompatibilität von KOVARIANZ.P() und KOVARIANZ.S() zu sichern, ist die Funktion KOVAR()
weiter unter ihrem alten Namen verfügbar.
Syntax
KOVAR(Matrix1;Matrix2)
DefinitionDie Funktion KOVAR() gibt die Kovarianz zweier Wertepaare zurück. Sie gibt Auskunft über
den Zusammenhang zwischen zwei Datengruppen. So können Sie z.B. ermitteln, ob der ver-
mehrte Eingang von Online-Bestellungen auf Ihrer Website mit der Anzahl der Webseiten-
zugriffe zusammenhängt. Zur Berechnung der Kovarianz wird die jeweilige Abweichung aller
Wertpaare zwischen tatsächlichem Wert und dem Mittelwert miteinander multipliziert und
anschließend daraus der Mittelwert daraus gebildet.
ArgumenteMatrix1 (erforderlich) ist der erste Zellbereich, dessen Zellen mit ganzen Zahlen belegt sind.
Matrix2 (erforderlich) ist der zweite Zellbereich, dessen Zellen mit ganzen Zahlen belegt
sind.
HinweisAls Argumente sollten entweder Zahlen oder Namen, Matrizen bzw. Bezüge angegeben werden, die
Zahlen enthalten.
Enthält ein als Matrix oder Bezug angegebenes Argument Text, Wahrheitswerte oder leere Zellen,
werden diese Werte ignoriert. Zellen, die den Wert 0 enthalten, werden dagegen berücksichtigt.
Verfügen Matrix1 und Matrix2 nicht über dieselbe Anzahl von Datenpunkten, gibt die Funktion
KOVAR() den Fehlerwert #NV zurück.
Ist eine der beiden Matrizen Matrix1 oder Matrix2 leer, gibt KOVAR() den Fehlerwert #DIV/0! zurück.
Hintergrund
Die Kovarianz beschreibt den Zusammenhang zwischen zwei statistischen Merkmalen x und y
durch die Bezeichnungen positiv und negativ. Das heißt, es wird die Richtung der Abhängigkeit
zwischen den beiden Merkmalen aufgezeigt. Die Kovarianz kann jeden reellen Wert annehmen.
Kapitel 11 Statistische Funktionen
454
Welche Aussagen können nach Berechnung der Kovarianz getroffen werden?
Ist die Kovarianz positiv, besitzen x und y tendenziell einen gleichsinnigen linearen
Zusammenhang. Das bedeutet, liegen hohe Werte von x vor, liegen auch hohe Werte von
y vor. Das Gleiche gilt bei niedrigen Werten. In einem Schaubild liefe die Punktwolke von
links unten nach rechts oben.
Ist die Kovarianz negativ, weisen x und y einen gegensinnigen linearen Zusammenhang
auf. Das bedeutet, dass hohe Werte der einen Zufallsvariablen mit niedrigen Werten der
anderen Zufallsvariablen einhergehen. In einem Schaubild liefe die Punktwolke von links
oben nach rechts unten.
Ist das Ergebnis 0, besteht kein Zusammenhang oder eine U-förmige Beziehung zwischen
den beiden Variablen x und y
Die Kovarianz gibt zwar die Richtung einer Beziehung zwischen zwei Variablen an, über die
Stärke des Zusammenhangs jedoch wird keine Aussage getroffen. Ausschlaggebend dafür ist die
Abhängigkeit der berechneten Kovarianz von den Maßeinheiten der beteiligten Variablen x und
y. Ist die Kovarianz zweier Variablen mit der Maßeinheit »Meter 5,2«, so ist die Kovarianz der
gleichen Werte in der Maßeinheit Zentimeter »520«. Die Kovarianz ist also maßstabsabhängig.
Hinweis Die Kovarianz ist als Maßzahl für den stochastischen Zusammenhang nur wenig anschaulich und auch
schwer vergleichbar. Um einen Zusammenhang vergleichbar zu machen, kann man die Kovarianz
standardisieren. Man erhält dann die Korrelation – sprich eine Beziehung zwischen zwei oder mehr
quantitativen statistischen Variablen, deren Maßzahl sich zwischen +1 (perfekter linearer Zusammen-
hang), 0 (gar kein linearer Zusammenhang) und –1 (perfekter gegensätzlicher linearer Zusammen-
hang) bewegt.
Zwischen der Kovarianz und den beiden Standardabweichungen kann man folgende wich-
tige generelle Beziehung herleiten.
Sind n Wertepaare (x
1
, y
1
), (x
2
, y
2
), … , (x
n
, y
n
) mit den Standardabweichungen s
x
und s
y
und der Kovarianz s
xy
gegeben, dann gilt, dass die Kovarianz dem Betrage nach höchstens
so groß wie das Produkt der Standardabweichungen ist
Die obere Grenze wird genau dann erreicht, wenn zwischen x
i
und y
i
eine perfekte lineare
Abhängigkeit besteht, mit irgendwelchen festen Zahlen a und b
Die Kovarianz wird wie folgt berechnet:
Dabei sind x und y die Stichprobenmittelwerte MITTELWERT(Array1) und MITTEL-
WERT(Array2) und n ist der Stichprobenumfang.
Praxiseinsatz Bleiben wir bei dem Beispiel des Softwareunternehmens, das auf der firmeneigenen Website
alle vom Unternehmen angebotenen Produkte verkauft und, um den Verkauf anzukurbeln,
deshalb regelmäßig Newsletter verschickt.
()
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1
1
,
n
i
y
i
y
i
KOVAR X Y x y
n
=−μμ

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