Kapitel 1 Probleme mit Funktionen lösen
112
Um die angegebene Rendite nachzurechnen, notieren Sie auf einem Arbeitsblatt die Werte
wie in Abbildung 1.123.
Der Einsatz der Funktion IKV() ist hier der Schlüssel zum kurzen Weg, wobei auch andere
Techniken (Einsatz von ZINS() oder Zielwertsuche) denkbar sind.
Probleme der
Abschrei-
bungs-
rechnung
Etwas ist für das Verständnis finanzmathematischer Vorgänge wichtig: Zahlungen werden nie
allein durch ihre Höhe, sondern immer auch durch den Zeitpunkt, an dem sie erfolgen,
bewertet. Die Zahlungsvorgänge selbst kann man sich an einem Zeitstrahl eingetragen vor-
stellen und verdeutlichen. Es ist eben doch ein Unterschied, ob ein Schuldner seine Schuld
heute oder erst in einem Jahr bezahlt. Je länger der Abstand, desto höher der Betrag, der fällig
wird: Zur Schuld kommen noch die Zinsen, Geld wird zu Kapital.
Gelegentlich wird dieses Prinzip auch anders herum formuliert: Spätes Geld ist wenig wert.
Das hat nichts mit dem Begriff der Inflation zu tun, sondern damit, dass es finanzmathema-
tisch bei einem Jahreszinssatz von 10 % unerheblich ist, ob in einem Jahr 11.000 oder
bereits heute 10.000 den Besitzer wechseln.
In diesem Sinne sind Probleme der Abschreibungsrechnung eigentlich keine Probleme
finanzmathematischer Überlegungen. Traditionell werden Sie allerdings in Fachbüchern mit
den anderen Problemen besprochen und auch Excel hält die entsprechenden Funktionen in
einer gemeinsamen Gruppe parat. Die Bedeutung der Abschreibungsmethoden, die Excel
zur Verfügung stellt, ist für die Praxis in Deutschland, die durch das Steuerrecht bestimmt
wird, weitestgehend unerheblich.
Mathematische und trigonometrische
Funktionen anwenden
Der Funktionsumfang der mathematischen und trigonometrischen Funktionen enthält u.a.
die wahrscheinlich in Excel am häufigsten verwendete Funktion SUMME(). Um den Umfang
der Möglichkeiten der Summierung zu erweitern, gibt es in Excel die Funktion SUMME-
WENN(). Angenommen, Sie haben eine Liste mit Umsätzen von Kunden. Wenn Sie die
Umsätze für einen Kunden herausfiltern und in Summe haben wollen, dann lässt sich die
Funktion SUMMEWENN() wie folgt einsetzen:
Kunden-
gesamtumsatz
aus Liste
In der Umsatzliste werden von A2:A20 die Kunden und in B2:B20 die Umsätze aufgelistet
(Abbildung 1.124). Die Zelle D6 enthält den Kunden, dessen Umsätze herausgesucht werden
sollen. Die Formel in E6 für die Summe der Umsätze lautet:
=SUMMEWENN(A2:A20;D6;B2:B20)
Abbildung 1.123: Einfaches Beispiel interner
Kapitalverzinsung
Mathematische und trigonometrische Funktionen anwenden
113
Abbildung 1.124: Filtern von Werten mit der SUMMEWENN()-Funktion
Indem Sie den Namen des Kunden in Feld D6 eingeben, können Sie jeweils die Summe der
Umsätze ermitteln.
Zufällige
Testwerte
Eine weitere Funktion aus dem Spektrum der mathematischen und trigonometrischen Funktio-
nen, mit der sich das Leben in Excel erleichtern lässt, ist ZUFALLSBEREICH(). Wenn Sie den
30-Minuten-Einstieg eingangs dieses Kapitels absolviert haben, ist Ihnen die Funktion bereits
geläufig. Mit ihr können Sie Tabellen einfach mit Daten für Tests und Demonstrationen füllen.
HinweisBis zur Version 2003 müssen Sie diese Add-In-Funktion ggf. erst aktivieren (Näheres dazu im
Abschnitt »Einwurf zum Thema »Analysefunktionen«« auf Seite 65 in diesem Kapitel). Ab Excel 2007
steht sie Ihnen standardmäßig zur Verfügung.
Belegen Sie einfach eine Zelle mit der Funktion ZUFALLSBEREICH() und geben Sie einen
unteren und oberen Wert ein, in dem sich Ihr Zahlenspektrum befinden soll. Beispielsweise sol-
len sich alle in einem Planungsbereich zwischen 500 und 1000 befinden, dann lautet die Formel
=ZUFALLSBEREICH(500;1000)
. Jetzt können Sie die Formel in alle weiteren Wertezellen kopieren
und erhalten in diesen Zellen jeweils einen anderen Wert im Bereich zwischen 500 und 1000.
Wenn Sie jetzt die Datei entweder wieder öffnen oder die
(F9)-Taste drücken, werden alle
Werte wieder aufs Neue berechnet. Um die Zellen mit den Zufallswerten in einen festen Zah-
lenwert umzuwandeln, können Sie entweder
Abbildung 1.125: Zufallswerte
berechnen
Kapitel 1 Probleme mit Funktionen lösen
114
in der Einzelzelle die Formel in der Bearbeitungsleiste markieren und dann die (F9)-Taste
drücken. Die Formel berechnet den Zufallswert ein letztes Mal und wird durch ihr
Ergebnis, also die Zufallszahl ersetzt.
oder
Sie kopieren den Bereich mit den Zufallswerten und fügen ihn mit einem rechten Maus-
klick und dem Kontextmenü-Befehl Inhalte einfügen wieder ein. Im Dialogfeld Inhalte
einfügen wählen Sie die Option Werte (Abbildung 1.126) und klicken dann auf OK.
Nachtrag: Für ganz Schnelle ist der Befehl Werte einfügen auch direkt im Dropdownmenü
unter der Einfügen-Schaltfläche verfügbar. Die Abbildung 1.127 zeigt links das Menü unter
Excel 2007 und rechts unter Excel 2010.
CD-ROM Sie finden die Beispiele dieses Abschnitts in der Datei Math.xlsx bzw. Math.xls im Ordner
Buch\Kap01 der CD-ROM zum Buch.
Mit diesen zwei Beispielen haben wir Sie hoffentlich auf die mathematischen und trigono-
metrischen Funktionen im Kapitel 15 neugierig gemacht. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg
bei den weiteren Recherchen in den Referenz-Kapiteln!
Abbildung 1.126: Das Dialogfeld Inhalte einfügen
bietet zahlreiche nützliche Einfügeoptionen
Abbildung 1.127: Einige der Inhalte einfügen-
Optionen haben Sie auch direkt im Dropdownmenü
Einfügen im Zugriff

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