MDURATION()
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ArgumenteAnsch_Wert (erforderlich) verlangt die Anschaffungskosten (Nettokaufpreis plus Anschaf-
fungsnebenkostenkosten minus Anschaffungskostenminderungen) eines Wirtschaftsguts.
Verwenden Sie keine Zahl, erscheint der Fehlerwert #WERT!, ist die eingegebene Zahl nega-
tiv, lassen sich die berechneten Werte nicht interpretieren.
Restwert (erforderlich) entspricht dem Wert des Wirtschaftsguts am Ende der Abschrei-
bungsdauer. Verwenden Sie keine Zahl, erscheint der Fehlerwert #WERT!. Ist die eingegebene
Zahl negativ, erfolgt die Fehlermeldung #ZAHL!.
Nutzungsdauer (erforderlich) verlangt die Anzahl der Perioden, in denen das Wirtschaftsgut
abgeschrieben wird. Sie sollten für dieses Argument eine ganze Zahl größer 0 (Null) verwenden.
HintergrundAbschreibung hat den Sinn, den Werteverlust eines Wirtschaftsguts zu ermitteln und sicht-
bar zu machen. Davon zu unterscheiden ist der Begriff der Absetzung für Abnutzung, der die
Kosten für den Erwerb eines Wirtschaftsguts als Betriebsausgaben steuerlich erfasst.
Der Abschreibungsbetrag, der in jeder Periode konstant ist, bestimmt sich aus der Differenz
zwischen Anschaffungskosten und Restwert, aufgeteilt auf die Anzahl der Perioden. Dieser
Betrag mindert den Buchwert in jeder Periode.
Die lineare Abschreibungsmethode ist im deutschen Steuerrecht zulässig. Da aber ein gebro-
chener Jahresanteil der ersten Periode gesondert zu berücksichtigen ist, ist die Funktion
LIA() im Allgemeinen nicht einsetzbar. Sie müssen den Betrag der ersten Abschreibungsperi-
ode »per Hand« anpassen und schreiben den Rest mithilfe von LIA() auf.
PraxiseinsatzEin Wirtschaftsgut mit Anschaffungskosten von 1.000,00 soll in 5 Jahren linear auf einen
Restwert von 100,00 abgeschrieben werden. Sie können hierzu in jeder Periode den
Abschreibungsbetrag mittels LIA() berechnen und vom Buchwert der Vorperiode abziehen.
Alternativ können Sie aber auch einen Abschreibungsplan erstellen, der die oben genannten
Formeln zur Berechnung des ersten Abschreibungsbetrags sowie die Vorgehensweise zur
Berechnung der anderen Beträge umsetzt. Die Erstellung eines Abschreibungsplans nach
eigenem Muster ist vor allem dann notwendig, wenn wegen der Zwölftel-Regelung seit 2004
der unmittelbare Einsatz der integrierten Funktionen versagt.
Einzelheiten zu diesem Beispiel entnehmen Sie bitte der zugehörigen Arbeitsmappe.
Siehe auchDIA(), GDA(), GDA2() VDB(), AMORLINEARK()
CD-ROMDieses Beispiel finden Sie auf der CD-ROM zum Buch im Ordner \Buch\Kap14 in der Arbeitsmappe
Abschreibungsrechnung.xlsx (Excel 2007/2010) bzw. Abschreibungsrechnung.xls (Excel 97-2003) auf
dem Arbeitsblatt LIA.
2003: Add-In!
MDURATION()
MDURATION()
SyntaxMDURATION(Abrechnung;Fälligkeit;Nominalzins;Rendite;Häufigkeit;Basis)
DefinitionDiese Funktion berechnet die als »modified duration« bekannte Kennzahl für festverzins-
liche Wertpapiere.
ArgumenteAbrechnung (erforderlich) ist das Datum, an dem das Wertpapier den Besitzer wechselt.
Fälligkeit (erforderlich) ist das Datum, an dem die Rückzahlung des durch das Wertpapier
verbrieften Darlehens erfolgt.
Kapitel 14 Finanzmathematische Funktionen
676
Nominalzins (erforderlich) informiert über den vereinbarten Jahreszinssatz als Preis für das
geliehene Geld.
Rendite (erforderlich) ist der am Abrechnungstag geltende Marktzinssatz, zu dem bei der
Berechnung der Duration alle zukünftigen Zahlungen abgezinst werden.
Da es durchaus üblich ist, festverzinsliche Wertpapiere mit mehreren Zinsterminen im Jahr
auszustatten, informiert das erforderliche Argument Häufigkeit über deren Anzahl. Zuläs-
sige Werte sind: 1 = jährlich; 2 = halbjährlich; 4 = vierteljährlich.
Basis (optional) entscheidet über die Methode zur Ermittlung von Tagen im Jahr nach
Tabelle 14.7. Wird es weggelassen, rechnet Excel mit Basis = 0.
Alle Argumente der Funktion, die ein Datum betreffen, verwenden eine Datumsangabe ohne
Uhrzeit, gebrochene Zahlen werden also abgerundet. Die Argumente Häufigkeit und Basis
verlangen ebenfalls eine ganze Zahl und schneiden Nachkommastellen ab.
Werden ungültige Datumseinträge verwendet bzw. keine Zahlen dort angegeben, wo sie
erforderlich sind, liefert die Funktion den Fehlerwert #WERT!. Im Falle ungültiger Zahlen
für die Nicht-Datums-Argumente lautet die Fehlermeldung #ZAHL!.
Hintergrund Volatilität, das heißt Veränderungen von Kursen in Reaktion auf veränderte Marktzinsen, ist
eine wichtige Kennzahl zum Risikomanagement von Portfolios. Im Gegensatz zu Aktien und
Optionen verringert sich die »Schwankungsbreite« von festverzinslichen Wertpapieren gegen
Ende deren Laufzeit, da der Auszahlungsbetrag für den Fälligkeitstermin feststeht.
Mithilfe der mathematischen Differentialrechnung kann festgestellt werden, dass für festver-
zinsliche Wertpapiere gilt:
wobei Duration die Macauley-Duration des Wertpapiers ist (siehe Funktion DURATION())
MDURATION() liefert nun gerade den Faktor, mit dem die Marktzinsänderung zu multipli-
zieren ist (ohne Vorzeichen), um die relative Kursänderung zu ermitteln.
Erfolgen mehrere Zinszahlungen im Jahr, wird der in der Regel als Jahreszinssatz bekannte
Marktzins gleichmäßig auf die Zinsperioden aufgeteilt.
Praxiseinsatz Die 4,500 %-Bundesanleihe von 03 rentierte am 31.8.2010 mit 0,61 %. Ihre Fälligkeit ist am
4.1.2013. Ihr Kurs betrug an diesem Tag 109,027 (Beispiel Jahreskupon zur Funktion KURS()).
Führen Sie die Kursberechnungen aus dem genannten Beispiel noch einmal durch, aber nun
mit einer um 0,5 Prozentpunkte auf 1,11 % nach oben korrigierten Rendite (das ist die von
Ihnen erwartete Marktzinsänderung für die nahe Zukunft), ändert sich der Kurs auf 107,800.
Dies entspricht einem Kursverlust von 1,13 %.
Eine Näherung dieses Ergebnisses erhalten Sie, wenn Sie die modifizierte Duration über
MDURATION() ausrechnen. Diese beträgt mit den Daten der Anleihe 2,208. Multiplizieren
Sie dies mit den 0,5 Prozentpunkten der Marktzinsänderung, erhalten Sie eine relative Kurs-
änderung von 1,1 %. Wegen des Vorzeichens führt das zu einem Kursverlust von 1,204, was
einem (genäherten) Kurs der Zukunft von 107,824 entspricht.
(1 )
Duration
relative Kursänderung Marktzinsänderung
Marktzins
=−
+

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