Was kennzeichnet Tabellenfunktionen?
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Was kennzeichnet Tabellenfunktionen?
Stellen Sie sich eine Funktion als ein kleines Rechenprogramm vor, das in der Lage ist,
bestimmte Rechenoperationen durchzuführen. Wie jeder Mensch haben auch die Funktionen
einen Namen, der sie identifiziert. Im Namen wird meist auch die Rechenaufgabe, welche die
Funktion löst, in Kurzform beschrieben. Die Tabellenfunktionen dienen zur Ausführung kom-
plexerer mathematischer, statistischer, technischer oder logischer Berechnungen, der Suche
nach bestimmten Informationen sowie der Manipulation von Texten.
Am häufigsten werden Funktionen in Formeln eingesetzt, obwohl ihre Verwendung in Namen
und Makros (mehr zu Namen in Kapitel 4, zu Makros in Kapitel 5) ebenso möglich ist. Inner-
halb von Formeln können Sie Funktionen mehrfach oder auch verschachtelt einsetzen.
Eine Formel kann in Excel 2003 in bis zu sieben Ebenen verschachtelte Funktionen enthalten.
Ab Excel 2007 sind bis zu 64 Ebenen möglich. Dabei ist es Sache des Anwenders – und nicht der
Funktion –, darauf zu achten, dass die arithmetische Korrektheit der Formel gewahrt bleibt.
Durch Funktionen wird das Erstellen von einwandfrei funktionierenden Formeln nicht nur
bequemer, sondern vor allem auch deutlich schneller. Sie sollten stets versuchen, eher eine
Funktion einzusetzen, als Ihre eigenen Formeln zu schreiben. Funktionen sind
schnell in der Berechnung,
benötigen wenig Platz in der Formel und
verringern das Risiko eines Schreibfehlers.
Um rechnen zu können, benötigen Funktionen Informationen (Daten), die in Excel als
Argumente oder Parameter bezeichnet werden. Welcher Art diese Argumente sein müssen,
wie viele Argumente benötigt werden und ob man auf bestimmte Argumente ggf. verzichten
kann, können Sie in der Excel-Hilfe zur entsprechenden Funktion nachlesen.
Syntax einer Funktion
Unter der Syntax der Funktion ist in diesem Zusammenhang die Eingaberegel – oder Einga-
befolge – einer Funktion zu verstehen. Wenn Sie die Syntax nicht einhalten, erhalten Sie von
Excel eine Fehlermeldung angezeigt.
WichtigDie Syntax für eine Funktion ist immer folgendermaßen aufgebaut (Abbildung 3.3):
Die Eingabe einer Funktion beginnt mit dem Funktionsnamen. Steht sie am Beginn einer For-
mel, beginnt die Eingabe immer mit dem Gleichheitszeichen.
Nach dem Namen folgt eine öffnende runde Klammer. Durch diese Klammer wird Excel mit-
geteilt, wo die Argumente beginnen. Vor und hinter einer Klammer sind keine Leerzeichen
zulässig.
Nach der öffnenden Klammer werden die Argumente eingetragen. Die Argumente müssen
der von der Funktion geforderten Datenart entsprechen. Einige Funktionen besitzen soge-
nannte optionale Argumente, die zur Ausführung der Funktion nicht unbedingt erforderlich
sind. Nähere Auskunft erhalten Sie in der Excel-Hilfe.
Argumente können Konstanten oder Formeln sein, die der geforderten Datenart entspre-
chen oder diese durch Berechnung liefern
Kapitel 3 Formeln und Funktionen
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Die Argumente werden jeweils durch ein Semikolon
1
(;) voneinander getrennt
Ist für ein Argument die Datenart Text erforderlich, muss dieser Text in Anführungszeichen
("") gesetzt werden. Sollte ein Argument eine Berechnung sein, kann diese Berechnung wie-
derum selbst Funktionen enthalten.
Wird für ein Argument einer Funktion selbst eine Funktion eingegeben, wird diese Funktion
als »verschachtelt« bezeichnet. Sie können in Excel bis zu sieben Funktionsebenen in einer
Formel verschachteln.
Nachdem alle Argumente eingegeben sind, ist eine schließende runde Klammer einzugeben.
Achten Sie darauf, dass Klammern grundsätzlich als Paar zu verwenden sind. Das bedeutet,
dass jeder öffnenden Klammer eine schließende Klammer gegenüber stehen muss.
Abbildung 3.3: Allgemeine Syntax am Beispiel der SUMME()-Funktion
Argumente als Rechendaten einer Funktion
Die an eine Funktion zur Verarbeitung übergebenen Daten heißen Argumente. In der Beschrei-
bung der Funktion, die Sie in diesem Buch, in der Excel-Hilfe oder in anderen Nachschlagewer-
ken erhalten, finden Sie die Anzahl der geforderten Argumente sowie deren Datentyp:
Als Argument können Sie jeden beliebigen Ausdruck (Konstante, Formel usw.) verwenden,
solange dieser Ausdruck (oder dessen Ergebnis) dem verlangten Datentyp entspricht
Im später noch zu besprechenden Funktions-Assistenten werden Argumente, die
erforderlich sind, fett angezeigt. Hingegen werden Argumente, deren Angabe optional ist,
in Normalschrift dargestellt.
Mehrere Argumente werden durch Semikola (;) getrennt
Leerzeichen innerhalb von Funktionen sollten Sie vermeiden, denn sie führen meist zu
Fehlermeldungen. Dies gilt generell beim Schreiben von Formeln.
Bei der Übergabe von Argumenten ist der geforderte Datentyp zu beachten. Die Tabelle 3.1
zeigt Ihnen, welche Datentypen in Excel benutzt werden:
1 In der deutschen Lokalisierung trennt das Semikolon die Argumente, in der englischen das Komma.

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