1446 Kapitel 32: Problembehandlung für Abbruchfehler
Installationsabbruchfehler während des Setups Bei Neuinstallationen treten Installationsabbruch-
fehler meist wegen inkompatibler Hardware, defekter Hardware oder veralteter Firmware auf.
Während eines Betriebssystemupdates können Abbruchfehler auftreten, wenn inkompatible
Anwendungen und Treiber auf dem System vorhanden sind. Aktualisieren Sie die Firmware des
Computers auf die Version, die vom Computerhersteller empfohlen wird, bevor Sie Windows
installieren. In der Dokumentation zu Ihrem System ist normalerweise beschrieben, wie Sie die
Firmware Ihres Computers prüfen und aktualisieren.
Speicherabbilddateien
Wenn ein Abbruchfehler auftritt, zeigt Windows Informationen an, die Ihnen helfen können, die
eigentliche Ursache für das Problem zu identifizieren. Windows schreibt die Informationen standard-
mäßig in die Auslagerungsdatei (Pagefile.sys) im Stammverzeichnis des Systemdatenträgers. Wenn
Sie den Computer im normalen oder abgesicherten Modus neu starten, nachdem ein Abbruchfehler
aufgetreten ist, erstellt Windows anhand der Auslagerungsdateiinformationen eine Speicherabbild-
datei im Ordner %SystemRoot%. Eine Analyse der Speicherabbilddatei kann weitere Informationen
über die eigentliche Ursache eines Problems liefern, und Sie können eine Offlineanalyse ausführen,
indem Sie Analysetools auf einem anderen Computer verwenden.
Sie können Ihr System so konfigurieren, dass es drei unterschiedliche Arten von Speicherabbild-
dateien generiert:
Kleine Speicherabbilddateien Manchmal auch als »Mini-Speicherabbilddateien« bezeichnet. Diese
Speicherabbilddateien enthalten am wenigsten Informationen, sind aber sehr kompakt. Kleine
Speicherabbilddateien können schnell auf die Festplatte geschrieben werden, sodass die Ausfall-
zeit
verkürzt
wird
und
das
Betriebssystem
schneller
wieder
starten
kann.
Windows
speichert
kleine
Speicherabbilddateien (im Unterschied zu Kernel- und vollständigen Speicherabbilddateien) im
Ordner %SystemRoot%\Minidump, statt den Dateinamen %SystemRoot%\Memory.dmp zu ver-
wenden.
Kernelspeicherabbilddateien Zeichnet den Inhalt des Kernelspeichers auf. Kernelspeicherabbild-
dateien erfordern eine größere Auslagerungsdatei auf dem Startgerät als kleine Speicherabbild-
dateien,
und
es
dauert
länger,
sie
zu
generieren,
wenn
ein
Fehler
aufgetreten
ist.
Sie
zeichnen
aller-
dings deutlich mehr Informationen auf und sind nützlicher, wenn Sie eine tiefgehende Analyse
durchführen müssen. Wenn Sie Ihren Computer so konfigurieren, dass er eine Kernelspeicher-
abbilddatei anlegt, generiert Windows zusätzlich auch eine kleine Speicherabbilddatei.
Vollständige Speicherabbilddateien Zeichnet den gesamten Inhalt des Hardwarearbeitsspeichers
auf, wenn ein Abbruchfehler auftritt. Eine vollständige Speicherabbilddatei ist etwas größer als
die Menge des Hardwarespeichers, der beim Auftreten des Fehlers installiert ist. Wenn Sie Ihren
Computer so konfigurieren, dass er eine vollständige Speicherabbilddatei anlegt, generiert
Windows zusätzlich auch eine kleine Speicherabbilddatei.
In der Standardeinstellung ist Windows so konfiguriert, dass es Kernelspeicherabbilddateien generiert.
Kleine Speicherabbilddateien werden in der Standardeinstellung im Ordner %SystemRoot%\Mini-
dump gespeichert, Kernel- und vollständige Speicherabbilddateien in einer Datei namens %System-
Root%\Memory.dmp. Gehen Sie folgendermaßen vor, um den Typ der von Windows generierten
Speicherabbilddatei oder ihren Speicherort zu ändern:
1. Klicken Sie im Startmenü mit der rechten Maustaste auf Computer und wählen Sie den Befehl
Eigenschaften.
2. Klicken Sie auf Erweiterte Systemeinstellungen.
Speicherabbilddateien 1447
3. Klicken Sie im Dialogfeld Systemeigenschaften auf die Registerkarte Erweitert. Klicken Sie im
Feld Starten und Wiederherstellen auf die Schaltfläche Einstellungen.
4. Klicken Sie auf die Dropdownliste Debuginformationen speichern und wählen Sie den gewünsch-
ten Typ für die Speicherabbilddatei aus.
5. Ändern Sie bei Bedarf den Pfad im Feld Sicherungsdatei. Abbildung 32.2 zeigt das Dialogfeld
Starten und Wiederherstellen.
Abbildung 32.2 Im Dialogfeld Starten und
Wiederherstellen können Sie den Typ und den
Speicherort der Speicherabbilddatei ändern
6. Klicken Sie zweimal auf OK und starten Sie dann das Betriebssystem neu, wenn Sie dazu aufge-
fordert werden.
Die folgenden Abschnitte beschreiben die unterschiedlichen Speicherabbilddateitypen genauer.
Konfigurieren von kleinen Speicherabbilddateien
Kleine Speicherabbilddateien enthalten am wenigsten Informationen, verbrauchen aber auch am
wenigsten Festplattenplatz. In der Standardeinstellung speichert Windows kleine Speicherabbild-
dateien im Ordner %SystemRoot%\Minidump.
Windows erstellt immer eine kleine Speicherabbilddatei, wenn ein Abbruchfehler auftritt, auch dann,
wenn Sie die Optionen für eine Kernelspeicherabbilddatei oder eine vollständige Speicherabbilddatei
gewählt haben. Kleine Speicherabbilddateien können von der Windows-Fehlerberichterstattung
(Windows Error Reporting, WER) sowie von Debuggern ausgewertet werden. Diese Tools lesen den
Inhalt
einer
kleinen
Speicherabbilddatei,
um
Probleme
zu
diagnostizieren,
die
Abbruchfehler
auslösen.
Weitere Informationen finden Sie in den Abschnitten »Analysieren von Abbruchfehlern mithilfe von
Speicherabbilddateien« und »Arbeiten mit der Windows-Fehlerberichterstattung« weiter unten in
diesem Kapitel.
Eine kleine Speicherabbilddatei zeichnet gerade so viele Informationen auf, wie wahrscheinlich nötig
sind, um zu ermitteln, warum das System unerwartet angehalten wurde. Zum Beispiel enthält das
kleine Speicherabbild folgende Informationen:

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