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Dinge brauchen Namen
Dinge brauchen Namen
Damit man in einem Python-Programm Dinge, die immer wieder gebraucht
werden, leicht benutzen kann, gibt man solchen Dingen einen Namen. Pro-
grammierer sagen statt Ding lieber
Objekt
. Also werde ich das ab jetzt auch
so machen und du wirst dich bald daran gewöhnen, dass mit »Objekten«
immer irgendwelche Dinge gemeint sind.
Wenn du das Vorwort zu diesem Buch oder auch nur den hinteren Buchde-
ckel durchgelesen hast, dann weißt du ja schon, dass Python eine objekt-
orientierte Programmiersprache ist.
Was das bedeutet – und das ist eine ganze Menge –, wird dir erst im Laufe
der Arbeit mit diesem Buch klarer werden. Hier soll aber schon Folgendes
festgehalten werden: In Python ist (fast) alles ein Objekt.
Manche Objekte sind einfach – wie zum Beispiel Zahlen. Zahlen kann man
sogar hinschreiben, ohne ihnen einen Namen zu geben, wie eben z.
B.
135
.
Trotzdem – in der letzten Aufgabe hast du ja gesehen, dass es äußerst vor-
teilhaft sein kann, für Zahlen Namen einzuführen.
Andere Objekte sind komplizierter. Schreibt man den Namen eines Objekts,
dann erfolgt eine Beschreibung (Typ, Name, Identitätsnummer). Diese wird
bei dir sicher einen anderen Wert haben.
>>> penup
<function penup at 0x02032170>
Du siehst:
penup
ist auch ein Name für ein Ding, und zwar – wie du ja
schon weißt – für eine Funktion aus dem Modul
turtle
. Damit sage ich
nichts anderes, als dass auch Funktionen Objekte sind. Eine Funktion ist
wohl ein ganz anderer Typ von Ding als eine Zahl. Sie hat zum Beispiel die
Eigenschaft, dass man sie aufrufen kann:
penup()
. Schreibt man die
Klammern dazu, dann wird das als Aufruf interpretiert und die Funktion
penup
wird ausgeführt.
Kannst du dir klar machen, dass du die Funktion
penup()
gar nicht benut-
zen könntest, wenn sie keinen Namen hätte?
Um auszudrücken, dass man sie aufrufen kann, kennzeichne ich ab jetzt
Funktionen
im Text immer durch ein Klammernpaar
()
hinter dem Na-
men. Beispiel:
Die Funktion
pencolor()
hat einen Parameter.
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Namen
Kapitel
3
Das Klammernpaar drückt einfach aus, dass
pencolor
der Name einer
Funktion ist. Die Parameter der Funktion, falls sie welche hat, lasse ich in
diesem Zusammenhang weg.
In Python gibt es Objekte der unterschiedlichsten Typen, die du erst ganz
allmählich kennen lernen wirst. Zu allem Überfluss kann der Programmierer
auch noch eigene Typen von Objekten dazu erfinden. Die meisten davon
kannst du nur über Namen ansprechen und verwenden.
Schon im Beispiel
dreieck05.py
mit den drei Dreiecken hast du gesehen,
dass der Name
seite
nicht immer für denselben Zahlenwert steht.
Zunächst ist
seite
der Name für den Wert
65
. Dies haben wir erreicht
durch die Programm-Anweisung
seite = 65
Einige Anweisungen weiter wird dem Namen
seite
der Wert
100
und
schließlich der Wert
135
zugewiesen. Diese spezielle Programmanweisung
nennt man eine
Zuweisung
.
Wenn das Objekt ein einfacher Wert ist, zum Beispiel ein Zahlenwert wie
60
, spricht man auch von einer
Wertzuweisung
.
Die Form einer einfachen Zuweisung ist:
Name = Objekt
Die allgemeine Form einer Zuweisung ist:
Name = Ausdruck
Wir sagen dann:
Name
verweist
auf
Objekt
. Oder auch: Der Wert von
Name
ist
Objekt
.
Der IPI ist sehr gut geeignet, um mit Wertzuweisungen zu experimentieren.
Wir verwenden ihn daher jetzt, um zu erforschen, wie das genau zu verste-
hen ist.
>
Mach mit!
Einfache Wertzuweisung:
>>> breite = 30
Der Name
breite
verweist auf das Objekt
30
. Oder: Der Name
breite
verweist auf den Wert
30
. Oder:
Der Wert von
breite
ist
30
.
Wie groß ist
breite
? Oder: Welchen Wert hat
breite
? Oder: Auf welches
Objekt verweist
breite
?

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