Sind die Grenzen zwischen Traum- und Wachwirklichkeit nicht fließender, als wir es wahrhaben möchten? Bereits Maurice Merleau-Ponty machte darauf aufmerksam, dass Wahrnehmung und bildhaftes Erleben sowie Denken und Imaginieren sich verschränken.193 Der „Onirismus des Wachens“ beschränkt sich nicht auf Tagträume. Unbestritten ist: Unser Wahrnehmen und Denken wird, meist unbemerkt, von Vorstellungen und Metaphern geleitet und geformt. Was wir erkennen, zeigt sich uns im Medium schematisierender Vorstellungsbilder. Zwischen Imagination und Wahrnehmung gibt es kein schroffer Gegensatz, sondern vielfältige Überlagerungen.

Was bedeutet dies für die Frage nach der Wirklichkeit des in Todesnähe visionär Erlebten? Man kann die Vielfalt der Antworten, ...

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