5.Über die Unverständlichkeit
„Wahrlich, es würde euch bange werden, wenn die ganze Welt, wie ihr es fodert, einmal im Ernst durchaus verständlich würde“, wendet sich Friedrich Schlegel (1967: 370) in seinem Essay „Über die Unverständlichkeit“ gegen jene rationalistischen Kritiker, die ihm die Unverständlichkeit seiner Texte vorgeworfen hatten. In hochironischen, zugleich aber genau reflektierten Einlassungen auf die Unterscheidung von Verständlich- und Unverständlichkeit entwickelt Schlegel ein Verständnis des Verstehens, dessen Potenzial für die theoretisch-konzeptuelle Erfassung des Verhältnisses von Sprache und Verständlichkeit erst im späten 20. Jahrhundert wiederentdeckt worden ist (vgl. dazu Schumacher 2000). Der Vorwurf der Unverständlichkeit ...
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